Spät kommt sie, aber sie kommt: Am 22. September startete die Tupolew Tu-214 mit dem Kennzeichen RA-64518 vom Flugplatz des Kasaner Flugzeugwerks in ihr neues Leben. Endlich, denn eigentlich war geplant gewesen, den reaktivierten Airliner samt einer Schwestermaschine schon im April an die Fluggesellschaft Red Wings auszuliefern. Daraus war nichts geworden, weil die Kabinen der Tupolews wider Erwarten noch nicht fertig waren. Doch auch der nächste geplante Termin im Juli platzte – dieses Mal wegen abgelaufener Gaskartuschen für die Notrutschen des Jets, die dummerweise aus den USA stammten und sanktionsbedingt nicht einfach so ersetzt werden konnten.
Die RA-64518 stand seit 2017 untätig auf dem Gelände des Flugzeugwerks Kasan. Jetzt ist sie wieder flügge.
Schon einmal bei Red Wings
Ob es für dieses Problem inzwischen eine Lösung gibt, ist nicht bekannt. Jedenfalls schaffte es die erste von insgesamt acht zu reaktivierenden Tu-204 und Tu-214 an besagtem 22. September in die Luft. Passenderweise trug sie bereits den Schriftzug ihres künftigen Betreibers Red Wings. Für den Carrier aus Moskau-Wnukowo war sie zwischen 2016 und 2017 schon einmal unterwegs gewesen, bevor sie in Kasan eingemottet wurde und die folgenden Jahre im Tiefschlaf verbrachte – bis sie im Zuge der neuen Regierungsvorgabe vom Juni 2022 wieder wachgeküsst wurde. Ihr Debüt als Airliner hatte die RA-64518 2009 in den Farben der längst verblichenen Transaero gefeiert. Eigentümer der Tu-214 ist die Leasingfirma Ilyushin Finance (IFC).
Der Tupolew neue Kleider
Der erste Testflug nach der langen Zeit am Boden führte die Tu-214 in Flughöhen bis etwa 7.000 Meter. Nach etwa zwei Stunden landete die RA-64518 wieder sicher in Kasan. In der aktuellen Hybridlackierung, die sie seit 2016 trägt, soll die Tupolew jedoch nicht bleiben. Bevor sie bei Red Wings in Dienst geht, wird sie zeitnah zum Umlackieren in Uljanowsk erwartet.
