A340-200, A340-300, A340-600 – und bald vielleicht auch A340-500: Das Widebody-Arsenal der venezolanischen Airline Conviasa ist ein buntes Potpourri aus gebraucht erworbenen Exemplaren des ersten Airbus-Vierstrahlers in sämtlichen Varianten. Dass sich darunter mit der erst im Januar 2020 reaktivierten, 29 Jahre alten YV1004 auch die weltweit letzte kommerziell genutzte A340-200 befindet, mutet vor diesem Hintergrund fast nicht mehr überraschend an. Jüngstes Flottenmitglied ist die A340-600 mit dem Kennzeichen YV3533, die aus Beständen der iranischen Mahan Air stammt und Mitte März 2022 nach Venezuela kam.
Oldschool-Frachter
Von Mahan Air kommt auch der einzige Boeing-Vierstrahler im Conviasa-Portfolio: die 36 Jahre alte 747-300, die für die Venezolaner in Teheran vom Passagierjet zum Frachter umgerüstet wurde und seit Anfang dieses Jahres im Farbkleid der eigens gegründeten Cargo-Tochter Emtrasur unterwegs ist. Zuletzt war der Oldschool-Jumbo, der zuvor als EP-MND für Mahan flog, laut der Tracking-App FlightRadar 24 unter anderem in Moskau, Belgrad sowie auf der Karibikinsel Aruba anzutreffen.
Flugingenieure gesucht!
Die 747-300 ist ein Jumbo aus den guten alten Tagen – und kann ihre Zugehörigkeit zu dieser längst vergangenen Epoche der Luftfahrt nicht verleugnen. So besitzt sie zum Beispiel nach wie vor ein Dreimann-Cockpit, ausgelegt für Pilot, Copilot und einen Flugingenieur – ein Berufsbild, das in unseren Breiten weitgehend ausgestorben ist. Doch wer beruflich der glorreichen Vergangenheit noch immer nachhängt, könnte in Venezuela bald eine neue Wirkungsstätte finden. Denn Conviasa sucht für ihre alten Vierstrahler per Twitter-Video neues Cockpit-Personal – darunter Piloten und First Officers für die A340, aber ausdrücklich auch Flugingenieure für die Boeing 747.

Expansion in Planung
Zu tun gibt es für Neuankömmlinge wohl genug. Alle drei A340 und auch die 747-300 sind regelmäßig in der Luft, neue Strecken sind in Planung. Gerüchten zufolge will Conviasa ihre A340-Flotte noch dieses Jahr um zwei "neue" Exemplare aufstocken: Eine weitere A340-600 soll demnach von Mahan Air kommen, eine A340-500 dagegen aus Beständen von Qatar Airways. Dabei dürfte es sich um die von der katarischen Regierung betriebene Maschine mit der Kennung A7-HHH handeln, die teilweise über eine VIP-Kabine verfügt – und mit der künftig dann wohl Venezuelas Präsident Nicolás Maduro international auf Dienstreisen gehen wird.