Die neue Boeing 777-9 komme mit zehn Prozent weniger Schub aus, als die Vorgängerin 777-300ER, sagte Justin Hale, Customer Leader & Senior Product Marketing Director for 777X and Production Freighter Aircraft bei Boeing, auf der Paris Air Show am Dienstag. Grund sei der neue Flügel mit hoher Streckung. Sie sei drei Meter länger als die Vorgängerin, schaffe 30 Passagiere mehr und die gleiche Reichweite. Die 777-8 sei dagegen drei Meter kürzer als eine 777-300ER und für höhere Reichweite optimiert.
Das Triebwerk der 777-9, das GE9X, habe sich als zehn Prozent effizienter als das Vorgängertriebwerk erwiesen. Auch gegenüber dem Trent XWB-97 der konkurrierenden A350-1000 sei es sechs Prozent effizienter. 85 Prozent der Teile seien gegenüber der 777-300ER erneuert worden. Dank neuer Metalllegierungen will Boeing auch den Innenraumdruck künftig komfortverbessernd erhöhen.
Boeing zeigt in Paris ein Rumpfmodell der 777-9. Der Innenraum ist durch innen abgeflachte Kabinenwände vier Zoll (10,16 cm) breiter als in der Vorgänger-Generation. Deshalb passten, wie im Jumbo, zehn Economy-Sitze in jede Reihe, bei 18 Zoll Sitzbreite (45,72 cm). Der Frachter 777-8F sei 16 Zoll breiter (40,64 cm) als die konkurrierende A350F. "Wir sind ein echter Widebody-Frachter und nur wir ersetzen damit die 747", so Hale.
Die Boeing 777-9 erscheine 2026, der Frachter 777-8F 2028 und dessen Schwesterversion für Passagiere "vor Ende der Dekade." Boeing habe bereits 535 feste Bestellungen von 14 Airlines für die 777X. "Für jede verkaufte A350 verkaufen wir zwei 777", sagte der Boeing-Manager. Bis Ende des Jahres wolle Boeing die Zulassungsflugtests abschließen. Danach fehlten nur noch die ETOPS-Zulassungsflüge. Die vier 777-9-Testflugzeuge sind derzeit im Einsatz und nicht in Paris zu sehen.