Die letzte Dash 8 verlässt die Austrian-Flotte

„Pfiat di, Dash!“
Die letzte Dash 8 verlässt die Austrian-Flotte

Zuletzt aktualisiert am 31.05.2021

Mehr als 40 Jahre lang gehörten Flugzeuge aus dem Hause de Havilland Canada zum festen Repertoire in Österreichs Passagierluftfahrt. Als am 9. April 1980 Tyrolean Airways ihre erste DHC-7 übernahm – die Vorgängerin der Dash 8 -, nahm der Carrier aus der Alpenrepublik europaweit eine Vorreiterrolle ein. Der 50-Sitzer erwies sich dank Kurzstartfähigkeiten als ideal geeignet für den Einsatz an schwierigen Flughäfen im Tyrolean-Netzwerk, wie Innsbruck oder Courchevel. Klar war für die Tiroler deshalb schnell, dass sie auch die Dash 8 beschaffen würden. 1985 trafen die ersten Dash 8-100 bei Tyrolean ein und flogen fortan nach Graz, Frankfurt und Zürich.

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Arbeitspferd auf der Kurzstrecke

1998 wurde Tyrolean von Austrian Airlines übernommen, fusionierte 2015 schließlich komplett – doch die Turboprops made in Canada blieben auch weiter ein fester Bestandteil der Regionalflotte. Zuletzt setzte Austrian bis zu 18 Maschinen der neuesten und größten Variante Dash 8-Q400 ein. "Zu Spitzenzeiten absolvierte die Dash 8-Q400 bis zu 44.000 Einzelflüge pro Jahr", sagt Austrian Airlines Dash-Flottenchef Thomas Bleimuth. Diese Zeiten sind jedoch schon lange vorbei – Anfang Februar 2021 waren von den 18 Turboprops noch ganze acht übrig, die im Lauf des Frühjahrs sukzessive ausgesondert wurden. Zuletzt waren mit der OE-LGI und der Schwestermaschine OE-LGJ noch genau zwei geblieben – beide jeweils 16 Jahre alt.

Patrick Zwerger

"Beeindruckende Laufbahn"

Während die OE-LGJ, Taufname "Baden", schon gestern ihren letzten Auftritt hatte und heute am frühen Nachmittag weiter zum Dauerparkplatz nach Bratislawa flog, oblag der als "Eisenstadt" getauften OE-LGI das Privileg, der Ära der Dash 8 bei Austrian Airlines mit dem finalen Linienflug OS905/905 von Wien nach Innsbruck und zurück den Schlussakkord zu setzen. Künftig besteht die Austrian Airlines-Flotte gänzlich aus Maschinen der Hersteller Airbus, Boeing und Embraer. Austrian-COO Francesvo Sciortino blickt zum Abschied mit einem Hauch von Wehmut auf die Turboprop-Ära zurück: "Die Dash hat eine beeindruckende Laufbahn in unserem Unternehmen hingelegt, sie ist und bleibt Teil unserer Geschichte. Das werden wir nicht vergessen."