Luxuskabine, Dusche, integrierte Gangway und eine Reichweite von Moskau bis Wladiwostok: so präsentiert Russlands staatliche Flugzeugbau-Holding UAC den Suchoi Superjet in der neuen Aurus-Spezialvariante. Bereits im Sommer feierte der komplett überarbeitete VIP-Ableger des Suchoi Superjet SSJ-100 als "Suchoi Businessjet" (SBJ) auf dem Aviasalon MAKS in Schukowski Premiere. Gestern Nacht landete der grau-weiß-schwarz lackierte Prototyp erstmals im Ausland: Als Teil der Delegation russischer Luftfahrt-Leckerbissen soll der Edel-Superjet seit Sonntag auf der Dubai Airshow um Kunden werben. Damit das Erfolg hat, holte UAC die Moskauer Autoschmiede Aurus ins Boot – Russlands Antwort auf die Luxuskarossen von Rolls-Royce und Co. Ab sofort firmiert der SBJ daher folgerichtig als Aurus Business Jet.
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Zusatztanks und Sabrelets
Rund 900 Millionen Rubel, also zwölf Millionen Euro, sollen die Russen in das Projekt schon investiert haben. Grundlage ist die modernste Version des Superjet SSJ-100 mit "Sabrelet"-Winglets, die wie ihre Vorgänger von SaM-146-Turbofans des Joint-Ventures PowerJet angetrieben wird. Dank zusätzlich verbauter Treibstofftanks soll der Aurus-Superjet 7.200 Kilometer weit fliegen können. Zum Vergleich: die Airliner-Variante mit der größten Reichweite, der SSJ-100-95LR, bringt es im Linienbetrieb auf "nur" knapp 4.600 Kilometer. Mit dieser Reichweite wartete auch die bisherige VIP-Version des Superjet auf, von dem Suchoi nach eigenen Angaben seit 2013 elf Exemplare an Regierungen und private Unternehmen verkauft hat – unter anderem an den Charter-Anbieter Comlux aus der Schweiz.

Zu haben ab 39 Millionen US-Dollar
Für die Gestaltung der VIP-Kabine des Aurus-Demonstrators zeichnete nach Medienberichten die Firma Tulpar aus Kasan verantwortlich. Im Zuge der Zusammenarbeit mit dem Autohersteller habe man seit der Premiere in Schukowski einige Anpassungen und Verbesserungen im Innenbereich vorgenommen. Entstanden sei dadurch eine "völlig neue Lesart" der Superjet-Businessversion, die den direkten Vergleich mit westlichen Wettbewerbern keineswegs zu scheuen brauche. Das zumindest ist die Ansicht von Russlands Industrie- und Handelsminister Denis Manturow im Gespräch mit dem Nachrichtenportal RBK: In Bezug auf Flugleistung, Kabinengröße, Preis und Betriebskosten sei der Aurus Business Jet "ein absolut wettbewerbsfähiges Produkt in seinem Segment."
Die Zulassung für den Aurus-Superjet erwartet Manturow nach eigenen Angaben für 2022. Den Weltmarkt für Flugzeuge dieser Art schätzt der Minister auf "etwa 170 Flugzeuge pro Jahr". Wie viele Maschinen aus Russland seiner Meinung nach darunter sein könnten, verriet er nicht. Auch über den Preis herrschte zunächst Stillschweigen – bis Rostec-Chef Sergei Tschemesow am Sonntag in Dubai erklärte, die kalkulierte Preisspanne läge je nach Ausstattungswunsch zwischen 39 und 50 Millionen US-Dollar.