Der Bedarf an leistungsstarken Löschflugzeugen wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen – auch und gerade in Europa. Aus diesem Grund sieht sich das Start-up Hynaero aus Frankreich mit seinem Projekt Fregate-F100 bestens aufgestellt, soll das geplante Amphibium doch auf diesem Sektor neue Maßstäbe setzen und Europa unabhängig machen von Herstellern aus Übersee. Die Fregate F-100 soll satte 10.000 Liter Löschwasser aufnehmen können – die vom Design ähnlich ausgelegte Canadair CL-415 fasst lediglich 6.123 Liter, das Nachfolgemuster DHC-515 unwesentlich mehr. Fly-by-Wire-Steuerung und zeitgemäße Avionik samt Head-up-Display sollen im Cockpit für höchstmögliche Kontrolle sorgen. Die maximale Flugzeit gibt Hynaero mit vier Stunden an, bei einer Reisegeschwindigkeit von 250 Knoten (463 km/h).
Diese Rahmendaten für die Fregate-F100 haben offenbar auch Airbus überzeugt. Jedenfalls gab der Flugzeugbaukonzern am Freitag bekannt, er habe mit Hynaero vereinbart, das Projekt, das einen Erstflug des neuen Wasserflugzeugs für 2030 vorsieht, mit seinem eigenen Fachwissen zu unterstützen und dem Hersteller mit Sitz in Mérignac (Bordeaux) bei der weiteren Entwicklung unter die Arme zu greifen. Eine entsprechende Absichtserklärung zur "strategischen Partnerschaft" sei von Hyneaero und dem Geschäftsbereich Defence and Space unterzeichnet worden, teilte Airbus mit. "Damit unterstreicht Airbus sein Engagement für technologische Innovationen im Bereich des Umweltschutzes und der zivilen Sicherheit", so der Konzern weiter.
Als Löschbomber soll die Fregate-F100 bis zu 10.000 Liter Wasser mitführen können.
Umfassende Unterstützung
"Diese Partnerschaft umfasst die gesamte Entwicklung des Fregate-F100-Programms, einschließlich der Unterstützung bei Design, Zertifizierung und Wartung des Flugzeugs sowie seiner Vermarktung bei potenziellen Kunden weltweit", fasste Hynaero die Eckpfeiler der Kooperation mit Airbus zusammen. Die Fregate-F100 werde "die Auswirkungen von Bränden auf Ökosysteme reduzieren und so zum Kampf gegen den außer Kontrolle geratenen Klimawandel beitragen", unterstrich das Start-up die Bedeutung des Projekts, das zudem bis zu 2.500 neue Arbeitsplätze in der europäischen Luftfahrtindustrie schaffe.
Jean-Brice Dumont, Vizechef von Airbus Defence and Space, betonte seinerseits, die Fregate-F100 sei "ein vielversprechendes Projekt für die Entwicklung eines modernen und leistungsstarken" Feuerlöschflugzeugs. "Hynaeros Fregate-Programm begegnet den aktuellen Herausforderungen und komplettiert das Spektrum der Brandbekämpfungsfähigkeiten von Airbus mit seinen Flugzeugen, Hubschraubern und Satelliten", erklärte Dumont – während sich Hynaero darüber freute, dass die Zusammenarbeit mit Airbus dem Fregate-Programm "große Glaubwürdigkeit" verleihe und die Entwicklung der F100 beschleunigen werde.
