Radia stellte die mögliche Transporterversion (auf dem Bild ganz oben) auf einer derzeit laufenden Konferenz der amerikanischen Air Force Association (AFA) in der Nähe von Washington vor. Der neue Militärfrachter würde einen neuen Rumpf mit kreisrundem Rumpfquerschnitt erhalten, was auf den geplanten Einbau einer Druckkabine hindeutet, die der zuvor vorgestellte Windturbinenblatt-Transporter nicht brauchte.
Sechs Chinook auf einen Streich
Das Volumen des 109 Meter langen Vierstrahlers mit 80 Metern Spannweite entspräche mit 6800 Kubikmetern dem von sieben C-5 Galaxy, 12 C-17 oder 20 Airbus A400M, so Radia. Es reicht für 80 Paletten der Größe 463L. Mit 72,6 Tonnen Nutzlast schafft der Wind Runner allerdings nur knapp die Zuladung einer C-17. Seine Stärke liegt damit vor allem im Transport großvolumiger aber leichterer Fracht. Radia nennt als mögliche Zuladung sechs Chinook-Hubschrauber mit montierten und nur angelegten Rotorblättern oder drei F-16, die mit montierten Flügeln komplett in den breiten Frachtraum passen. Die Be- und Entladung erfolgt nur durch ein großes Bugtor.
Unser Bild zeigt einen Größenvergleich des Wind Runners mit C-5, C-17 und C-130.
Direkte Lieferung zu unbefestigten Pisten
Der Wind Runner soll mit voller Zuladung von 1800 Meter langen Startbahnen abheben können. Als Pistenoberfläche reicht dem Riesenjet auch gewalzter Erdboden. Die Reichweite ist mit 2000 Kilometern bisher relativ gering, da der Wind Runner vor allem Hafenstädte mit Windparks in den USA verbinden sollte. Mit Mach 0.6 fliegt der kurzlandefähige Transporter auch eher langsam.
Radia will als reiner Konzeptentwickler ohne eigene Fertigung den Windrunner bei Partnern bauen lassen. Dafür sind Leonardo in Italien (Rumpf), Aernnova (Flügel und Triebwerksaufhängungen), Aciturri, Akaer, Astronautics, Element und Ingenium vorgesehen. Der Erstflug des Windturbinenblatt-Transporters wird für 2030 erhofft. Das Flugzeug soll nach FAR Part. 25 zugelassen werden.
Seit dem Frühjahr beteiligt sich das US-Militär an einer Machbarkeitsstudie, die militärische Anwendungsfelder des neuen Riesenflugzeugs untersucht.