Warum eine An-124 in zwei Wochen siebennmal nach Guam flog

Südsee-Luftbrücke
Warum eine An-124 gleich siebenmal nach Guam flog

Veröffentlicht am 25.07.2023

Die Insel Guam im Westpazifik ist vor allem deswegen bekannt, weil dort die US Air Force mit der Andersen Air Force Base einen wichtigen Stützpunkt unterhält. Guam ist Territorium der Vereinigten Staaten, der Fliegerhorst ein wichtiger Vorposten im schwelenden Konflikt mit China. Doch aus militärischen Motiven war die Antonow An-124 der ukrainischen Antonov Airlines, die im Juni binnen zwei Wochen siebenmal auf Guam einschwebte, nicht vor Ort. Zumindest nicht vordergründig. Stattdessen ging es um humanitäre Hilfe.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Taifun fegt über Guam

Am 24. Mai wurde Guam von einem heftigen Wirbelsturm heimgesucht. Mit Böen bis 300 km/h fegte der "Supertaifun" Mawar über die Insel hinweg. Damit gilt er als stärkster Sturm in der Region seit 20 Jahren. Tote hatten die Behörden vor Ort durch Mawar zwar nicht zu vermelden, doch die Sachschäden, die der Taifun hinterließ, waren immens. Besonders die Wasser-, Energie- und Verkehrsinfrastruktur waren in Mitleidenschaft gezogen. Als Reaktion darauf schickte der US-Katastrophenschutz FEMA (Federal Emergency Management Agency) im Juni von den USA aus Helferteams, Ausrüstung und Güter auf dem Luftweg nach Guam. Dabei stützte sich die FEMA auf die beiden ukrainischen Fluggesellschaften Ukraine Air Alliance und Antonov Airlines.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Ukrainische Helfer

Während die Ukraine Air Alliance die 57 Jahre alte Antonow An-12 mit der Kennung UR-CGV entsandte, die mit Stopps in San Bernardino (Kalifornien), Honolulu und auf den Marshallinseln unter anderem Computerausrüstung nach Guam flog, zeichneten Antonov Airlines und ihre An-124 für die wirklich sperrigen Güter verantwortlich. So brachte die An-124 vor allem Lastwagen, Treibstoff und zugehöriges Equipment nach Guam – darunter zwei große Einsatzfahrzeuge mit ausfahrbarem Korb, mit deren Hilfe die beschädigten Hochspannungsleitungen repariert werden sollten. Insgesamt rund 400 Tonnen Hilfsfracht lieferte Antonov Airlines von Seattle (Washington), San Bernardino und Hawaii aus nach eigenen Angaben bei den sieben Charterflügen nach Guam.