Erstflugtermin für Il-114-300 steht

Russischer Turboprop
Erstflugtermin für Iljuschin Il-114-300 steht

Zuletzt aktualisiert am 07.12.2020

In die Iljuschin Il-114-300 setzt Russlands Luftfahrtsektor große Hoffnungen. Die Turboprop-Zweimot, die als moderne Neuauflage der glücklosen Il-114 an den Start geht, soll auf den Regionalstrecken des Riesenreichs die veralteten Antonow-Muster An-24, An-26 und An-28 ersetzen und damit den Inlandsluftverkehr in Russland für die kommenden Jahrzehnte mitprägen. Das Flugzeug wird sehnlichst erwartet, schließlich nähern sich die Sowjet-Vorgänger unausweichlich ihrem Lebensende – und weder Politik noch Industrie wollen das dadurch frei werdende Feld der westlichen Konkurrenz von de Havilland oder ATR überlassen.

Patrick Zwerger

Ein kurzer Hüpfer

Anfang 2023, so heißt es, sollen die ersten Il-114-300 bereit für den Liniendienst sein. Um dieses Ziel zu halten, forciert Russlands staatliche Flugzeugbau-Holding UAC (United Aircraft Corporation) das Tempo: Ende September ließ der Prototyp der Il-114-300 auf dem Flughafen Schukowski erstmals die Motoren laufen. Inzwischen hat der Tiefdecker, der vom Design her der schwedischen Saab 2000 ähnelt, zahlreiche Bodentests durchlaufen – darunter auch Rollversuche mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, die gemeinhin als Vorläufer für den schlussendlichen Erstflug gelten. Bei mindestens einem dieser Rolltests, am 28. November, hob sich die Il-114-300 sogar kurz in die Luft, wie Fotos vom Ort des Geschehens unzweideutig festhielten.

Empfohlener redaktioneller Inhalt
Empfohlener redaktioneller Inhalt

Erstflug am 18. Dezember?

Auf den tatsächlichen Jungfernflug des Musters allerdings mussten Beobachter bislang weiter warten. Nun meldet das Nachrichtenportal Sputnik unter Verweis auf Insiderquellen aber einen festen Termin dafür: Demnach wird die Il-114-300 am 18. Dezember zu ihrem ersten echten Flug abheben – wenn nichts Gravierendes dazwischenkommt. Der Termin könne "nach einer Analyse der bei Testläufen des Flugzeugs gewonnen Daten und als Ergebnis einer für Mitte Dezember anberaumten Sitzung des Methodischen Rats" auch noch geändert werden, zitiert Sputnik den Insider.