Das neue Airbus-Patent sieht ein insgesamt sechsstrahliges Flugzeug vor, das abwechselnd zwei Turbojet-Triebwerke, zwei Raketentriebwerke und zwei Hyperschalltriebwerke nutzen würde.
Der herkömmliche Start würde auf normalen Flugplätzen mit den Turbojets erfolgen. In der Einsatzhöhe der Raketenantriebe würde auf diese umgeschaltet, um in einem extrem steilen, weiteren Steigflug die Schallmauer zu durchbrechen. Durch die steil aufgerichtete Flugzeugnase soll der Schallkegel dabei gleichmäßig verteilt werden, um die Lärmbelästigung am Boden zu vermindern.
Im Reiseflugtempo und auf Reiseflughöhe kämen dann die beiden Ramjet-Triebwerke zum Einsatz, bevor ein sehr steiler Sinkflug und ein hartes Abbremsen zur Landung nötig würden. Für die Passagiere sieht Airbus Sitzkapseln vor. Vermutlich läge die g-Belastung der Passagiere über jener an Bord herkömmlicher Flugzeuge.
Konzepte dieser Art sind noch kein Zeichen eines wirklich bevorstehenden Flugzeugprojektes in dieser Richtung. Die Hersteller untersuchen oft nur die Anwendung technischer Innovationen im Verbund und markieren technologisch und rechtlich ihr Terrain. Ungeklärt wären bei dem jetzigen, rein technologisch angelegten Konzept, Lärm und Umweltbelastung, der Verbrauch, die Kosten und die Passagierakzeptanz.
Bisher scheiterte Überschall-Luftverkehr an den extrem hohen Kosten. So brauchte die Concorde, bei relativ geringer Kapazität und Reichweite, für ihr doppeltes Tempo gegenüber herkömmlichen Flugzeugen die vierfache Treibstoffmenge. Dennoch gilt wegen des stark wachsende Transpazifik-Flugaufkommens langfristig eine Renaissance des Überschallverkehrs, oder hier gar Hyperschallverkehrs, als nicht ausgeschlossen.




