Superjumbo-Ausmotten: So aufwendig ist es, eine A380 wachzuküssen

Superjumbo-Ausmotten
So aufwendig ist es, eine A380 wachzuküssen

Zuletzt aktualisiert am 26.10.2022

Qantas ist Lufthansa schon ein Stück voraus. Die Australier rufen zehn ihrer zwölf Airbus A380 nach der Corona-Zwangspause wieder in die Linienflotte zurück – die ersten Vierstrahler sind bereits wieder im Einsatz. Lufthansa dagegen hat erst im Oktober mit der Reaktivierung der D-AIMK begonnen.

Qantas

Qantas ersetzt Verschleißteile

Mit dem Abziehen der ringsum angebrachten Schutzfolien vom Flugzeug ist es aber nicht getan. "Allein um eine A380 aufzuwecken, werden 4.500 Arbeitsstunden benötigt", sagte Qantas-Chef Alan Joyce der Nachrichtenagentur "Bloomberg". "Das entspricht zehn Technikern, die zwei Monate lang (...) arbeiten – für ein einziges Flugzeug." Der "Return to Service" verschlingt sogar mehr Zeit als Qantas zunächst geplant hatte – statt Ende 2023 werden deshalb alle zehn A380 erst "weit im Jahr 2024 hinein" wieder zur Verfügung stehen. "Sie erneuern alle 22 Reifen, alle 16 Bremsen, entsorgen alle Sauerstoffflaschen und Feuerlöscher", sagte Joyce. "Alles im Flugzeug wird ersetzt."

C4-Check in München

Lufthansa will im Sommerflugplan 2023 vier bis fünf A380 am Drehkreuz München einsetzen. Nach unbestätigten Informationen werden nach der Mike-Kilo die Mike-Mike, die Mike-Lima und Mike-Hotel aus dem technischen Tiefschlaf geweckt. Hier sind allerdings noch Änderungen möglich, heißt es im Konzernumfeld. Für die Reaktivierung der Mike-Kilo in Teruel veranschlagt Lufthansa 53 Tage vor Ort – Anfang Dezember soll die A380 von Teruel nach Frankfurt überstellt und ab Januar in München einem C4-Check unterzogen werden.

Im Zuge der Reaktivierung muss Lufthansa an einigen A380 Hagelschäden beheben – ein Sommergewitter in Teruel hat Spuren hinterlassen. Lufthansa behält nach der Krise nicht alle A380 – sechs der 14 Flugzeuge gehen bis November 2023 an Airbus zurück.