Kurz vor Ostern war die Sachlage noch unklar. Am 27. März hatte ein Wassertransporter die in Moskau geparkte Emirates-A380 A6-EDM gerammt, weil der Fahrer am Steuer kollabiert war. Ersten Bildern zufolge trug die A380 einen klaffenden Riss in der Rumpfunterseite davon. Auf Nachfrage der FLUG REVUE, wie die Airline mit dem beschädigten Flugzeug verfahren werde, antwortete ein Emirates-Sprecher am 28. März, der Vorfall werde noch untersucht und es sei zu früh, um den Schaden zu kommentieren.
Was tun mit dem Superjumbo?
Die Spekulationen waren zu diesem Zeitpunkt schon ordentlich ins Kraut geschossen – steht Russland doch bekanntermaßen unter massiven Sanktionen und die ausnahmsweise Einfuhr von Airbus-Ersatzteilen zur Vor-Ort-Reparatur der beschädigten A380 in Moskau wäre zumindest ein heikles Politikum gewesen. Mancher Beobachter mutmaßte daher schon, Emirates werde den knapp 14 Jahre alten Doppelstock-Riesen wahrscheinlich abschreiben.

Hier steckt der Wasser-Lkw noch unterm A380-Rumpf fest. Inzwischen ist der beschädigte Riesenjet wieder in Dubai.
Schaden? Halb so wild
Ganz offenbar aber war der Schaden an der A6-EDM letztlich doch nicht so groß, wie man zunächst hätte denken können. Denn nach eingehender Analyse entschied sich Emirates, die A380 auf direktem Weg nach Dubai zu überführen. Am 1. April um kurz nach 2 Uhr morgens startete der Vierstrahler unter der Flugnummer EK2508 in Moskau-Domodedowo – und landete nach gut fünf Stunden Flugzeit um 8:12 Uhr Ortszeit sicher am Emirates-Drehkreuz in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Die A6-EDM trägt die Seriennummer 042 und ist fast 14 Jahre alt. Emirates erhielt sie im September 2010.
Normaler Flugverlauf
Die von der Tracking-App Flightradar24 übermittelten Flugdaten zeigen, dass die A6-EDM den Überführungsflug unter normalen Bedingungen absolvierte und im Reiseflug auf 41.000 Fuß Höhe unterwegs war. Die Druckkabine blieb demnach beim Zusammenstoß offensichtlich unversehrt. Nun werden sich in Dubai die Emirates-Techniker um die Reparatur der A380 kümmern. Wie es dem 59 Jahre alten Fahrer des Wassertransporters geht, der nach seinem Schlaganfall sofort in ein Moskauer Krankenhaus eingeliefert wurde, ist derzeit nicht bekannt.