Noch immer trägt "Achim" sein schickes Retrokleid, das ihm sein einstiger Dienstherr Condor im Herbst 2012 spendierte. Sein altes deutsches Kennzeichen D-ABUM ist "Achim", benannt nach Condor-Langzeitflugbetriebschef Achim Nietmann, dagegen los. Im Oktober des vergangenen Jahres endete die Karriere der Boeing 767-300 bei Condor. Der Ferienflieger ersetzt die 767 durch neue Airbus A330-900 – und "Achim" kam aufs Abstellgleis, zunächst in Hahn, ab Ende Januar am Phoenix Goodyear Airport in Arizona.

Wiedergeburt in Guangzhou
Doch wer "Achim" dort jetzt noch besuchen möchte, kommt zu spät. Denn der Condor-Retrojet ist wieder auf Reisen – und auf dem Sprung in ein neues Leben als Frachter. Das US-Unternehmen CAM (Cargo Aircraft Management) hat sich die Dienste der 29 Jahre alten 767 gesichert und sie unter der neuen Kennung N336CM am 10. Juli via Anchorage nach Guangzhou in China geschickt. Dort soll sie in den kommenden Monaten für ihre künftige Karriere konvertiert werden. CAM bezeichnet sich selbst auf seiner Webseite als "größten Leasinggeber von Boeing 767-Frachtern" und arbeitet im Auftrag von Branchenriesen wie DHL, Amazon Air, Amerijet oder UPS. Schon bald soll auch "Achim" seinen Weg in den Flottenpark der US-Amerikaner finden.
Fünf Ex-Condor-Frachter
Dem Vernehmen nach ist die einstige D-ABUM mit diesem Schicksal nicht allein: Insgesamz hat CAM vier alte Condor-767 übernommen, die als Frachtflugzeuge weiterfliegen sollen. Dabei handelt es sich neben "Achim" um die Maschinen mit den vormaligen Kennzeichen D-ABUA, D-ABUI und D-ABUZ. Eine weitere Ex-767 von Condor, die einstige D-ABUL, steht bereits seit Anfang 2022 bei der US-Frachtfluglinie Atlas Air im Dienst.