Die Europäische Kommission erlaubt Staatshilfen für Hahn in Höhe von 25,3 Millionen Euro, die das Land Rheinland-Pfalz gewähren will. Sie sollen vor allem die erwarteten Hahn-Verluste der Jahre 2017 bis 2021 lindern, bevor die Restrukturierungsmaßnahmen und Investitionen des chinesischen Käufers HNA Airport Group wirken können. Mit der Freigabe dürfte nun der tatsächliche Vollzug des Verkaufs unmittelbar bevorstehen. Der Vertrag war bereits im März unterzeichnet worden. Damit wechseln 82,5 Prozent des Hunsrück-Flughafens den Besitzer. Noch im Besitz Hessens ist dagegen ein Flughafenanteil in Höhe von 17,5 Prozent. Diese Gespräche liegen nach aktuellem Stand aber derzeit "auf Eis".

Hahn, eine frühere US-Air Base, kämpft mit finanziellen Verlusten, einer Flaute am Frachtmarkt und veränderten Wachstumsschwerpunkten bei Großkunde Ryanair. Andererseits sichert der Flughafen Arbeitsplätze in der strukturschwachen Region, unter anderem durch eine große Flugzeugwerft, und kurbelt den Tourismus an. Die HNA Group könnte mit ihren Airline-Töchtern für zusätzliches Aufkommen im Fracht- und Passagiergeschäft sorgen, falls HNA die entsprechenden Verkehrsrechte gewährt werden. Der chinesische Konzern hatte bereits Charterflüge für chinesische Touristen an den Hunsrück-Flughafen ins Auge gefasst.