FAA-Sprecherin Mina Kaji bestätigte die TIA-Erteilung für die Boeing 737-10 am Montag auf Anfrage der FLUG REVUE. Damit darf die längste Version der MAX-Familie nun nach der bereits erfolgten Anfangsflugerprobung nun auch mit Tests für die behördliche Zulassung durch die FAA beginnen. Während in der Anfangsflugerprobung nur das unbedingt erforderliche Boeing-Testpersonal an Bord ist, darf ab der TIA auch anderes Personal mitfliegen, etwa Triebwerksspezialisten, Vertreter der Kunden und natürlich der FAA selbst, die auch eigene Testpiloten entsendet.
Flugerprobung besteht aus zwei Abschnitten
Nach der Anfangsflugerprobung, bei der es vor allem um sichere Flugeigenschaften und gutes Handling geht, weist die danach folgende Zulassungsflugerprobung der Behörde nach, dass das Flugzeug alle ihre Anforderungen im Detail erfüllt.

Die 737-10 ist die größte Variante der Boeing 737 Max - und die größte 737, die je gebaut wurde.
FAA stellte sich neu auf
Für Boeing markiert die Erteilung der TIA das Ende eines längeren Wartens auf eine organisatorische Neuaufstellung der FAA nach der MAX-Krise. Die Behörde hat seitdem viele Fachabteilungen verstärkt, um wieder eigenständige Bewertungen bei Zulassungsverfahren durchführen zu können.
Meilenstein zur Zulassung
Boeing hatte die TIA am Mittwoch vergangener Woche in einer internen E-Mail an die Mitarbeiter angekündigt. Entwicklungsvorstand Mike Fleming, 737-Programmchef Ed Clark und Testleiter Wayne Tygert nannten den Schritt einen "wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Passagierbeförderung mit der größten MAX-Version."
Indienststellung 2024
Die 737-10 soll bei rund 400 Flügen bisher bereits rund 1000 Flugstunden in der Luft gewesen sein. Bislang war die Zulassung der 737-10 noch für dieses Jahr erhofft worden. Erste Auslieferungen dürften aber nicht vor 2024 erfolgen können. Ob die FAA für die TIA etwaige Änderungen an den angeordneten MAX-Modifikationen vorgenommen habe, wollte die FAA nicht beantworten. "Flugsicherheit diktiert den Terminplan", so die Sprecherin.