Die neue EASA-Zulassung für das Flugzeug mit Rolls-Royce Trent 7000-Triebwerken schließe, neben der grundsätzlichen Serien-Freigabe für Langstrecken mit über 180 Minuten Ausweichdauer, die Möglichkeit der optionalen Freigabe von Flügen mit 285 Minuten Ausweichdauer ein, teilte Airbus mit.
Das bedeutet, dass die Flugzeugsysteme so ausgelegt sind, dass etwa bei einem Triebwerksausfall das Flugzeug mit dem verbleibenden Triebwerk immer noch sicher zum nächsten Ausweichflughafen kommt, auch wenn dieser im Einmotorenflug mehrere Flugstunden, hier umgerechnet bis zu 3700 Kilometer entfernt liegt. Entsprechend sind Generatoren, Batterien, Not- und Feuerlöschsysteme an Bord ausgelegt. Außerdem muss die hohe technische Zuverlässigkeit nachgewiesen werden.
Direkte Routen über unbewohntes Gebiet
Mit einer ETOPS-Zulassung darf ein Flugzeug oft direktere Flugrouten wählen, weil es sich weiter von Ausweichsflugplätzen entlang seiner Route entfernen darf, um „Luftlinie“ zu fliegen, sofern die Flugsicherung mitspielt. Man braucht ETOPS vor allem auf Routen über Wüstengebieten, Polarregionen oder Ozeanen, an denen nur wenige Ausweichflugplätze liegen. Ohne ETOPS-Zulassung muss ein Jet dann im leichten Zickzack näher an diesen Plätzen bleiben.
Auch die A330neo-Vorläufergeneration A330-200 und -300 hatte im Jahr 2009 eine „ETOPS beyound 180“-Zulassung erhalten. Die Bezeichung ETOPS (Extended Range Twin Operations – Zweistrahliger Betrieb bei erhöhter Streckenlänge) stammt aus den 80er Jahren und wurde von der ICAO definiert. Heute wird dafür meistens die Bezeichnung EDTO verwendet (Extended Diversion Time Operations – Betrieb bei verlängerter Ausweichdauer). Damit sind auf extremen Langstrecken auch drei- und vierstrahlige Flugzeuge eingeschlossen.
Eine entsprechende ETOPS-Zulassung durch die US-Luftfahrtbehörde FAA werde ebenfalls zeitnah erwartet, teilte Airbus abschließend mit.
Bildergalerie: Erstflug des A330-900 am 18. Oktober 2018




