Die Boeing 757, die für FedEx durch die Lande fliegen, sind durchweg ausrangierte Passagierjets, ihr durchschnittliches Alter beträgt etwas mehr als 32 Jahre. Zum alten Eisen gehören die schlanken Zweistrahler damit zwar noch lange nicht, trotzdem reduziert FedEx die Anzahl ihrer 757 und zieht laut Geschäftsbericht 22 Exemplare aus dem Verkehr. Das ist fast ein Fünftel der gesamten 757-Flotte, die laut der Datenbank planespotters.net derzeit 118 Flugzeuge umfasst. Allerdings auch nur auf dem Papier, denn von diesen 118 Flugzeugen sollen gegenwärtig nur 77 aktiv sein, der Rest ist als "geparkt" gelistet.

Die von FedEx eingesetzten 757-Frachter sind alle einst im Passagierdienst geflogen. Die Älteste, N935FD, hat gut 41 Jahre auf dem Buckel.
Modernisierung und Entschlackung
Seinen Schritt, die 757-Flotte dergestalt zu stutzen, begründet der Paketriese damit, dass "das Unternehmen seine Flugzeugflotte weiter modernisiert, die Effizienz seines globalen Netzwerks verbessert und die Kapazität des Luftnetzwerks besser an die aktuelle und erwartete Nachfrage anpasst." Die ist im Luftfrachtsektor seit Ende der Corona-Krise, während der die Branche ungeahnte Höhenflüge erfuhr, sukzessive abgeflaut. Als Reaktion darauf schob FedEx in der Vergangenheit bereits die alte McDonnell Douglas MD-10 aufs Abstellgleis und begann mit der Ausmusterung der MD-11F, die nach jetzigem Stand 2028 abgeschlossen sein soll.
Niederlage gegen UPS
Mitentscheidend für die Kürzung des 757-Bestands dürfte überdies sein, dass FedEx jüngst den lukrativen Vertrag als bevorzugter Luftfrachtdienstleister des US Postal Service an den Rivalen UPS verloren hat. Den Kontrakt hatte FedEx zuvor über zwei Jahrzehnte inne. Die Boeing 757 nahm dabei – als kleinstes Jet-Mitglied der Flotte – eine zentrale Rolle ein und flog im Auftrag der US-Postbehörde Briefe und Pakete kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten.