Raumfahrttechnologie für die Luftfahrt

Direktverbrennung von Wasserstoff
Raumfahrttechnologie für die Luftfahrt

Zuletzt aktualisiert am 23.06.2023
Raumfahrttechnologie für die Luftfahrt
Foto: Airbus

ArianeGroup, ein Gemeinschaftsunternehmen von Airbus und Safran, hat im Rahmen des Forschungsprojekts HyPERION (Hydrogène pour une Propulsion Environnementalement Responsable de l’Aviation – Wasserstoff für umweltverträglich angetriebene Flugzeuge) das Konzept eines Wasserstoffversorgungssystems für Flugzeugtriebwerke erprobt. Die abschließenden Tests fanden am 12. Mai im französischen Vernon statt, wie ArianeGroup am Dienstag mitteilte.

Die Studie umfasste nach Angaben des europäischen Raketenherstellers den gesamten Prozess vom Austritt aus den Tanks bis zum Ausstoß der verbrannten Gase. Flüssiger Wasserstoff wird bei einer Temperatur von minus 253 °C in speziellen Kryotanks gelagert und muss für die Direktverbrennung aufbereitet werden, um eine optimale Temperatur und einen optimalen Druck in den Triebwerken zu erreichen. Bei der Definition des Wasserstoff-Versorgungssystems habe man auf die Erfahrungen mit dem Treibstoff an Bord der Ariane-Trägerrakete zurückgreifen können, so das Unternehmen.

Wasserstoff-Antriebe für die nächste Flugzeuggeneration

HyPERION umfasste mehrere Testprogramme: Neben den Tests mit einem ersten System zur Aufbereitung des Wasserstoffs beim Druck- und Temperatur-Aufbau gehörten auch Versuche zur Verbrennung von Wasserstoff, in enger Zusammenarbeit mit dem französischen Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt ONERA, sowie Versuche zur Verträglichkeit mit metallischen Werkstoffen dazu.

"Der gelungene Abschluss des HyPERION-Projekts bestätigt die Bedeutung von Wasserstoff als Energieträger für die Dekarbonisierung der zivilen Luftfahrt", so Martin Sion, CEO von ArianeGroup. "In wenigen Jahren und in enger Zusammenarbeit mit unseren Muttergesellschaften konnten wir die vielversprechendsten Architekturen des Antriebssystems und die Technologien identifizieren, die in den nächsten fünf Jahren entwickelt werden müssen."

An HyPERION beteiligt waren auch Airbus und Safran selbst. Unterstützt wurde das Projekt vom französischen Staat über die Zivilluftfahrt-Behörde DGAC (Direction Générale de l’Aviation Civile). HyPERION ist Teil des französischen Programms für Zukunftsinvestitionen PIA (Programme d'Investissement d'Avenir) und ergänzt andere Initiativen von Airbus, ArianeGroup und Safran zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen in der Luftfahrt.