Die neue Avioniklösung G5000 PRIME setzt auf berührungsempfindliche Bildschirme und nach Kundenwünschen konfigurierbare Display-Layouts, die das Situationsbewusstsein der Crew verbessern, neue Flugmanagementsystem-Werkzeuge und fortschrittliche Automatisierungsfähigkeiten. Zudem soll eine offene Systemarchitektur dabei helfen, schnell neue Technologien einzuführen.
G5000 PRIME ist nach Angaben von Garmin für Part-25-Flugzeuge vorgesehen, darunter fallen auch große kommerzielle Jets von Airbus, Boeing und Embraer. Bislang hat sich Garmin vor allem auf die Allgemeine und die Geschäftsreise-Luftfahrt fokussiert. Das bisherige G5000-Avioniksystem findet sich in einigen Turboprops und mittelgroßen Business-Jets, darunter die Cessna Citation XLS und die Deutsche Aircraft D328eco.

Die großen, berührungsempfindlichen Displays können von den Piloten nach eigenen Wünschen konfiguriert werden.
Das neue Garmin-Cockpit nutzt große Primary Display Units (PDU), die auch bei Sonneneinstrahlung gut lesbar sind und aus fingerabdruckbeständigem Glas bestehen. Nach Angaben von Garmin verfügen sie über einen viermal größeren Speicher und eine 100 Mal schnellere Systemverbindung als Cockpits der Vorgängergeneration. Neue, schnellere Multi-Core-Prozessoren sorgen für eine mehr als doppelte Rechenleistung. Mit einer höheren Display-Refresh-Rate seien ruckelfreie Animationen und eine flüssige, responsive Bedienung möglich. Ergänzend können über Secondary Display Units (SDU) Daten eingegeben und die Systemsteuerung genutzt werden.
Gleichzeitiges Arbeiten an einem Display
Die Nutzerschnittstelle sei Crew-zentriert und helfe der Besatzung, schnell Informationen aufzunehmen. Kontextsensitive Layouts und Warnungen sollen für ein verbessertes Situationsbewusstsein sorgen. Die Multi-Touch-Bildschirme erkennen bis zu zehn Inputs gleichzeitig, so dass sowohl der Kapitän als auch der Co-Pilot mit demselben Display arbeiten können. Um auch während Turbulenzen eine sichere Eingabe zu ermöglichen, können die nicht genutzten Finger zur Stabilisierung auf dem Display abgelegt werden. Zudem können Eingabegeräte von Garmin oder Dritten an die Displays angeschlossen werden.
Mithilfe des Modified Flight Plan können sich die Piloten auf PDU und SDU eine grafische Vorschau eines neuen Flugplans im Vergleich zum bisherigen anzeigen lassen. Zudem können die Piloten sich ihre Displays und Fenstergrößen selbst konfigurieren, aber auch aus voreingestellten Konfigurationen auswählen.
Assistenzsyteme für Notfälle
EIne Notfall-Rückkehr-Funktion soll Piloten die Reaktion auf Notfälle kurz nach dem Start erleichtern. Zudem umfasst die Avioniksuite einen Notfall-Abstiegs-Modus und Autothrottle und integriert weitere Anwendungen, zum Beispiel zur Beladungsplanung, aus dem Garmin-AeroData-Portfolio. Neu ist auch die Runway-Occupancy-Awareness-Technologie, die die Besatzung vor möglichen Kollisionen auf Rollwegen und Pisten sowie vor einem unerlaubten Eindringen auf eine Start- und Landebahn warnt.
Die neue Avioniksuite verfügt zudem über Konnektivität, um Befunde und Zustandsinformationen des Flugzeugs für Wartungszwecke bereitzustellen, aber auch, um aktuelle Wetterinformationen via Satellit zu empfangen. Die Piloten sollen im Cockpit telefonieren, mailen und Textnachrichten senden und empfangen können.
Flugzeuge, die mit G5000 PRIME ausgestattet werden, würden von den Flugzeugherstellern bekannt gegeben, so Garmin.