Das Eurojet-Konsortium – bestehend aus MTU Aero Engines, Rolls-Royce, ITP Aero und Avio Aero – liefert 52 neue EJ200-Triebwerke für die deutsche Luftwaffe. 40 werden in die 20 bestellten Eurofighter der Tranche 5 eingebaut, der Rest ist für den Instandsetzungskreislauf der Eurofighter-Flotte gedacht. Ein entsprechender Vertrag wurde am 15. Oktober in Manching mit der NATO Eurofighter & Tornado Management Agency (NETMA) unterzeichnet.
Die Triebwerksmodule werden vor Ort von den vier Partnerunternehmen des Eurojet-Konsortiums hergestellt. Als Partner der deutschen Luftwaffe wird MTU Aero Engines die Endmontage der Triebwerke in München übernehmen. Die Auslieferung an die Luftwaffe soll 2030 beginnen. Damit wird die MTU nach eigenen Angaben bis ins nächste Jahrzehnt hinein neue EJ200-Triebwerke herstellen, bei weiteren Exportaufträgen noch deutlich länger.
Nächstes Fighter-Triebwerk in Vorbereitung
MTU Aero Engines und die Bundeswehr unterhalten seit mehr als 20 Jahren eine Instandhaltungskooperation, die mittlerweile das EJ200, den Tornado-Antrieb RB199 und das MTR390 für den Kampfhubschrauber Tiger umfasst. Dabei arbeiten Soldaten und MTU-Mitarbeiter in integrierten Teams bei der Triebwerksinstandhaltung zusammen und kümmern sich auch um Ersatzteilmanagement und -prognose, Schadensuntersuchungen, Produktbeobachtung und Qualitätssicherung. Triebwerkswechsel, kleiner Checks und Tausch von Anbaugeräten finden in den Einsatzverbänden der Bundeswehr statt, alles andere am MTU-Standort in München.
Der Münchner Triebwerkshersteller arbeitet zusammen mit Safran Aircraft Engines und ITP Aero aber bereits am Triebwerk für Europas nächsten Kampfjet, der Teil des "Future Combat Air System" (FCAS) ist. Dafür haben MTU und Safran bereits 2021 das Gemeinschaftsunternehmen EUMET gegründet. Die MTU ist dabei verantwortlich für Hoch- und Niederdruckverdichter, Verdichterzwischengehäuse sowie für Teile der Regelungssysteme. Zudem sind die Münchner zuständig für Instandsetzungs- und Serviceaktivitäten. Safran leitet die Triebwerksauslegung und -integration, ITP Aero verantwortet die Niederdruckturbine und die Schubdüse.
"Wir müssen unseren Luftraum schützen, und dafür benötigen unsere Streitkräfte einen Kampfjet der nächsten Generation. Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir bereits an Technologien für dessen Antriebssystem. Gleichzeitig bereiten wir Antriebskonzepte für die nächste Generation europäischer Militärhubschrauber vor", sagt der MTU-Programmvorstand Michael Schreyögg.