Die Avro Vulcan ist eine Wucht – optisch, technisch und akustisch. Einst war der massive Delta-Bomber das Rückgrat der britischen Atomstreitmacht, später ein Top-Act auf vielen Flugshows. Offiziell außer Dienst gestellt im Jahr 1984, begeisterte eine letzte fliegende Vulcan noch Jahrzehnte später das staunende Publikum: Die Maschine mit der Kennung XH558 war bis 1993 für die Royal Air Force auf Werbetour und kam einige Zeit später unter die Fittiche des privaten "Vulcan to the Sky Trust" (VTST). Dessen Angehörige peppelten den maroden Kalten Krieger liebevoll wieder auf und brachten ihn schließlich tatsächlich zurück an den Himmel: Von 2007 bis Ende 2015 sammelte die XH558 weitere Flugstunden im Licht der begeisterten Öffentlichkeit – bis schließlich am 28. Oktober 2015 das endgültige Aus kam.
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Liebevoll umsorgt
Seither steht die mächtige Vulcan auf einem Parkplatz an ihrem langjährigen Heimatstandort, dem Doncaster Sheffield Airport in South Yorkshire. Die Ehrenamtlichen des VTST kümmern sich auch weiterhin um ihren Oldie, hegen und pflegen ihn sorgsam, lassen von Zeit zu Zeit sogar seine vier Olympus-Turbojets aufheulen. Fans können sich für diese Anlässe Eintrittskarten kaufen. So bleibt die Erinnerung lebendig. Doch nach wie vor steht der Bomber im Freien, sommers wie winters, bei Tag und bei Nacht. Und nun sieht es so aus, als würde das auch dauerhaft so bleiben.

Flugzeug bleibt erhalten
Denn wie der VTST Anfang Februar bekanntgab, sind die Bemühungen, der Vulcan in Doncaster einen Museumshangar samt Besucherzentrum zu bauen, gescheitert. Für dieses Projekt, genannt "The Vulcan Experience", hätte der Trust bis zum 31. Dezember 2021 eine Summe von 2,2 Millionen Pfund (2,6 Millionen Euro) an Spendengeldern aufbringen müssen. Diese Summe kam allerdings nicht zusammen – weshalb die Vulcan-Fans ihre großen Pläne nun wohl oder übel zu den Akten legen müssen.
Man sei "am Boden zerstört", erklärte VTST-Sprecher Michael Trotter in einer Mitteilung. Schließlich habe man jahrelang von der Besucherattraktion geträumt. Derzeit prüfe man, welche Auswirkungen das Scheitern für die bisherigen Spender und das Projekt selbst habe. Eins aber unterstreicht Michael Trutton mit Nachdruck: "Die XH558 wird weiterhin gepflegt und auf dem hohen Niveau gehalten, auf dem sie während ihrer Flugjahre und darüber hinaus gehalten wurde." Nur eben weiter im Freien, ohne Dach über dem Kopf.