Jäger-Ass in nur einem Tag - Pilot im Zweiten Weltkrieg

„Ted“ Crosbys Einsatz im Pazifikkrieg
Zum Fliegerass an nur einem Tag

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Veröffentlicht am 13.04.2025
Zum Fliegerass an nur einem Tag
Foto: Lucio Perinotto

Der 1920 geborene Crosby meldete sich 1942 freiwillig in San Francisco zur Navy. Seine fliegerische Ausbildung absolvierte er in Corpus Christi, Texas. Hartnäckig konnte er es sogar erreichen, dass er gleich am Anfang seiner Einsätze im Pazifik zur VF-18 kam, einer neuen Jagdstaffel mit Grumman Hellcats, die auf der USS "Intrepid" stationiert war. Eigentlich kamen neue Piloten erst auf kleinere Begleitträger. Ersten Pulverdampf roch Crosby bei der Schlacht um Rabaul am 11. November 1943. Seinen ersten Luftsieg errang er am 26. November 1943, als er eine Mitsubishi G4M Betty abschoss. Im Laufe der folgenden Monate verfeinerten Crosby und die neu aufgestellte VF-18-Staffel ihre Fähigkeiten. Die Einheit mit ihren Torpedo- und Sturzkampfbombern und Jägern griffen japanische Bodenziele an und leisteten Bodenunterstützung für Marines und Soldaten, die auf den Inseln landeten. Bemerkenswerte Einsätze waren Truk in den Carolinen, in den Marianen und in Kavieng. Die Jäger flogen dabei oft zur Luftunterstützung und leisteten Begleitschutz für die Bomber. Es gab auch hin und wieder Dogfights, doch ohne Erfolg für Crosby.

Mission als Fliegerass

Ende 1944 wurde klar, dass Japan nicht mehr lange widerstehen konnte, und im Januar des letzten Kriegsjahres wechselte Crosby zur VF-17 an Bord der USS Hornet. Am 16. April 1945 war sein großer Tag gekommen: Ted Crosby erreichte innerhalb eines Tages den Status Fliegerass, indem er fünf japanische Flugzeuge auf einer einzigen Mission abschoss. Die Marines waren am 1. April auf Okinawa gelandet, und im Laufe der Zeit verschärfte sich der Kampf um die Insel. Schwärme von Kamikaze-Fliegern aus Kyushu stürzten sich auf jedes alliierte Schiff, das sie in der Gegend finden konnten. Das erste Flugzeug, dem Crosby begegnete, war eine Mitsubishi J2M Jack, die ihm frontal entgegenkam. Crosby und sein Gegner schienen auf Kollisionskurs zu sein, wie zwei mittelalterliche Ritter, die sich in einem Turnier messen. Crosby drückte nur kurz auf den Auslöser und der Gegner zerlegte sich in der Luft. Es folgten siegreiche Luftkämpfe mit zwei weiteren J2M, zwei Zekes (Mitsubishi A6M Zero) und einem Val-Torpedobomber. Ted fühlte sich nach diesem Tag nicht wie ein großer Sieger, da ihm klar war, dass die Kamikaze-Piloten nicht unbedingt ebenbürtig waren. Aber als er die durch sie verursachten Schäden an Schiffen sah, war ihm bewusst, dass er amerikanische Leben gerettet hatte.

Untergang der Yamato

Bei einem anderen Einsatz zuvor konnte Crosby den Untergang der Yamato, dem seinerzeit größten Schlachtschiff der Welt, beobachten. Ein Ereignis, das ihm bis zu seinem Lebensende im Gedächtnis bleiben sollte. In einem Interview von 2011 sagte er, dass er in dem Moment, als er den Untergang des Schiffs aus seiner Hellcat heraus beobachtete, nicht an einen großen Sieg dachte. Die Yamato war ein brennendes Inferno. Die Hellcats der Yorktown und Intrepid hatten ganze Arbeit geleistet. Die Flugabwehrgeschütze schwiegen und das Oberdeck wurde von 1000-Pfund-Bomben zerrissen – und als das Schiff eine gewisse Schräglage erreichte, zogen seine mächtigen Geschütze das 65 027 Tonnen verdrängende Schiff in die Tiefe. Crosby dachte an die japanische Besatzung und das schreckliche Leid. Über 3000 Besatzungsmitglieder verloren dabei ihr Leben.