Das Cockpit kam per Tieflader aus dem spanischen Teruel, einem großen Flugplatz, an dem überzählige Airliner abgestellt und ausgeschlachtet werden. Zu sehen sein wird das neue Exponat ab Ende 2021, Anfang 2022, wenn der erste Teil des von Grund auf sanierten Museums eröffnet wird. Die Sicherheitstür des Cockpits bleibt erhalten, ansonsten kann man durch Plexiglas-Scheiben ins originale Cockpit eines langgedienten Lufthansa-Airbus schauen.
Das Schwester-Cockpit, das nebenan in der Ausstellung steht, ist eine Boeing 707 von 1959 – es ist also genau 30 Jahre älter. Es kam 1985 in die Ausstellung auf der Museumsinsel – und hat das Gebäude während der Bauarbeiten nie verlassen, sondern "überwinterte" in einer geschlossenen "Einhausung".
Das neue Cockpit stammt von einer Lufthansa-Maschine mit einer langen und bewegten Geschichte. Ihren Erstflug hatte die Maschine vom Typ Airbus A320 am 18. Oktober 1989. 1990 wurde sie an die Lufthansa ausgeliefert und dann als erstes Flugzeug der Lufthansa auf den Namen einer ostdeutschen Stadt getauft – "Leipzig" hieß sie zu Anfang. Am 9. Mai 2000 wurde sie auf den Namen Deggendorf "umgetauft".
Insgesamt hatte sie mehr als 72 000 Flugstunden auf dem Buckel, als sie während der Corona-Krise ausgemustert wurde und am 16. März 2020 ihren letzten Linienflug von Hamburg nach München absolvierte. Der allerletzte Flug führte dann am 20. Mai ins spanische Teruel. Dort wurde sie im Sommer 2021 für das Deutsche Museum fachgerecht zerlegt – Kurator Kluge war selbst dabei vor Ort. "Das Abtrennen des Cockpits vom Rumpf hat rund vier Stunden gedauert", erzählt er.