Sie war das erste Flugzeug, das die magische Marke von 1.000 km/h durchbrach – und das schnellste Flugzeug im Zweiten Weltkrieg. Die Messerschmitt Me 163 "Komet", von Alexander Lippisch entworfen, gehört zum Spektakulärsten, was vor 1945 am deutschen Himmel in Erscheinung trat. Großer Erfolg blieb dem radikalen Abfangjäger mit Raketentriebwerk verwehrt – berühmt wurde er trotzdem.
Eine Legende lebt neu auf
Flugfähige Originale haben das Kriegsende nicht lange überdauert, nur wenige blieben überhaupt erhalten. In den 1990er Jahren entstand ein antriebsloser Nachbau, doch auch dieser fristet lange schon ein Museumsdasein. Nun aber soll die Silhouette der Me 163 an den Himmel zurückkehren – und dieses Mal sogar als eigenstartfähiges Replikat.
Gleich groß, aber (fast) federleicht
Der neue Nachbau im Maßstab 1:1 geht auf das Konto von Heinz-Dieter Sippel. In jahrelanger Arbeit baute er seine Me 163B komplett aus Verbundwerkstoffen in Sandwich-Leichtbauweise auf. Unterstützung erhielt Sippel dabei von der Deutschen Gesellschaft zur Erhaltung historischer Flugzeuge und der Firma Silence Aircraft.
Wie das Original misst die Replik 5,99 Meter von der Nase bis zum Heck, die Spannweite liegt bei 9,3 Metern. Das Gewicht des echten "Krafteis", das bei 4,3 Tonnen lag, unterbietet die Me 163B von Sippel allerdings bei Weitem. Zarte 240 Kilogramm soll der Nachbau auf die Waage bringen. Auch die Geschwindigkeit mutet mit rund 140 km/h ziemlich gemütlich an. Für den Vortrieb sorgt dabei ein JetCat-Strahltriebwerk Typ P1000-Pro mit gut einem Kilonewton Schub. Der Motor entstammt dem Modellbau und wird mit Kerosin (Jet A-1), Diesel oder Petroleum betrieben. Gestartet wird entweder im F-Schlepp – oder im Eigenstart.

Die Me 163B von Heinz-Dieter Sippel entstand in Sandwich-Leichtbauweise aus CFK und GFK.
Debüt am Bodensee
Auf der Luftfahrtmesse AERO in Friedrichshafen soll die Leichtbau-Me 163B von Heinz-Dieter Sippel in diesem Jahr Premiere feiern. Die Messe am Bodensee steigt vom 17. bis 20. April.