Das US-Unternehmen Shield AI hat mit X-BAT ein KI-gesteuertes Kampfflugzeug mit vertikalem Start- und Landevermögen (VTOL) präsentiert. Die Maschine wurde am Abend des 22. Oktober in Washington, D.C. vor Militärvertretern und Regierungsbeamten vorgestellt.
Der Fighter soll in Zukunft sowohl als begleitende Drohne für bemannte Flugzeuge als auch eigenständig eingesetzt werden können. Wann genau es einen ersten Testflug geben soll, verriet Shield AI noch nicht.
Kampfflugzeug im Taschenformat?
Das Flugzeug ist für verschiedene Einsatzarten ausgelegt: Luftangriffe, Luftabwehr, elektronische Kriegsführung sowie Aufklärungs- und Überwachungsmissionen, so der Hersteller. Bis zu drei X-BATs sollen auf einer Fläche Platz finden, die ein einzelner herkömmlicher Kampfjet oder Hubschrauber sonst benötigt. Das Flugzeug basiert auf Shield AIs Hivemind-Software, die autonomes Fliegen auch bei gestörten oder unterbrochenen Kommunikationsverbindungen ermöglichen soll. Die Autonomie soll zusätzlich Flexibilität bei verschiedenen Missionen ermöglichen.
X-BAT bringt es auf eine Reichweite von über 2.000 Seemeilen (3.700 km) bei voller Beladung. Damit können Operationen von Schiffen, Inseln oder provisorischen Stützpunkten aus durchgeführt werden, ohne auf Landebahnen angewiesen zu sein.
Mitgründer Brandon Tseng ist überzeugt, dass die Maschine in erster Linie keinen militärischen, sondern einen diplomatischen Dienst tut: "X-BAT [...] erweitert die Kampfkraft der USA und ihrer Verbündeten durch ein transformatives, startbahnunabhängiges Flugzeug. Luftmacht ohne Startbahnen ist der Heilige Gral der Abschreckung. Sie verleiht unseren Streitkräften Ausdauer, Reichweite und Überlebensfähigkeit und verschafft der Diplomatie einen weiteren Tag Zeit."
Für die Maschine nutzt Shield AI ein erprobtes Triebwerk aus der Kampfjet-Klasse mit Schubvektorsteuerung – nähere Informationen dazu veröffentlichte die Firma noch nicht.
X-BAT soll anders als Kampfjets der fünften Generation, wie beispielsweise F-35 Lightning, Su-57 oder J-20, deutlich geringere Anschaffungs- und Betriebskosten haben. Außerdem spart man mit dem autonomen Jet natürlich die Personalkosten für die Piloten.
Das unbemannte Flugzeug bringt es auf eine Spannweite von 11,9 Metern und eine Länge von 7,9 Metern. Beim Start werden die Flügel eingeklappt, ein Schienensystem richtet die Maschine vertikal aus. Die X-BAT hebt nur mit der Leistung des internen Triebwerks ab und geht dann in den Horizontalflug über.
Die Landung erfolgt vertikal auf dem Startanhänger mit nach unten gerichtetem Triebwerk, ohne Fallschirm. Waffen werden in internen Schächten transportiert. Größere Munition kann extern angebracht werden.
Die offene Architektur des Systems soll eine Integration mit bestehenden und zukünftigen Konzepten von US Air Force und Navy ermöglichen. Bei Forschung und Entwicklung liegt der Fokus der US-Streitkräfte seit einiger Zeit auf vollautomatisierten Kampfsystemen. Darunter sind auch andere Senkrechtstarter.





