B-52H-Bomber vor Venezuela: Stratofortress-Trio als Machtdemonstration

Machtspiel mit Stratofortress-Bombern
USA schicken drei B-52H vor die Küste Venezuelas

ArtikeldatumVeröffentlicht am 16.10.2025
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Die Boeing B-52H Stratofortress ist zwar eigentlich ein fliegendes Fossil – aber nach wie vor der größte Bomber im Repertoire der US Air Force. Der für Langstreckenangriffe ausgelegte Achtstrahler macht Eindruck, wo immer er auch auftaucht. Womit wir schon beim Stichwort wären, denn am Mittwoch, dem 15. Oktober, dürften die drei B-52H, die von der Barksdale Air Force Base in Louisiana Richtung Südamerika gestartet waren, auch die Regierung von Venezuela in der Hauptstadt Caracas nicht kalt gelassen haben.

Venezuela und die USA befinden sich seit langer Zeit im Clinch – doch in den vergangenen Wochen nahmen die Spannungen zwischen den beiden Ländern deutlich zu. In Washington D.C. wird inzwischen lautstark über Umsturzpläne geredet, der Auslandsgeheimdienst CIA erhielt offiziell grünes Licht für "geheime Aktionen" in Venezuela. Venezuelas Präsident Nicolas Maduro bereitet seinerseits Bevölkerung und Armee auf einen möglichen Angriff des übermächtigen Nachbarn aus dem Norden vor. Die Streitmächte beider Länder sind in Lauerstellung, Mitte September verlegte die US Air Force bereits sechs F-35B-Kampfjets nach Ceiba auf den nahegelegen US-Außenposten Puerto Rico.

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Bomber-Machtdemonstration vor Caracas

In diesem Kontext lässt sich die Präsenz von gleich drei B-52H im internationalen Luftraum vor Venezuela nur als weiteres Muskelspiel deuten, mit dem die US-Amerikaner den Venezolanern ihre Macht demonstrieren wollten. Das Stratofortress-Trio, das mit den Rufzeichen BUNNY01, BUNNY02 und BUNNY03 unterwegs war, nahm vom Heimatstützpunkt Barkdsdale aus zunächst Kurs nach Süden, flog zwischen Mexiko und Kuba hindurch, drehte über dem Karibischen Meer Richtung Osten und begann dann auf Höhe von Caracas in der Fluginformationszone "Maiquetía" zu kreisen. Diese Prozedur behielten die B-52H gemäß zugänglicher Daten für etwa zwei Stunden bei – bevor sie sich schließlich wieder in Richtung Heimat aus dem Staub machten.

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Venezolanische F-16 in der Luft

Die in die Mission involvierten Bomber trugen laut Aufzeichnungen des Flugtracking-Diensts Flightradar24 die Hecknummern 61-0010 (BUNNY01), 60-0052 (BUNNY02) und 60-0033 (BUNNY03). Unbestätigten Meldungen zufolge soll zur selben Zeit, während die B-52H über dem Meer ihre Kreise zogen, eine venezolanische F-16 vom Fliegerhorst El Libertador westlich von Caracas gestartet sein. Ob es sich dabei um den Versuch eines Abfangmanövers oder einen unabhängig davon angesetzten Übungsflug handelte, blieb unklar.

Eine direkte, öffentliche Reaktion Venezuelas auf die Präsenz der US-amerikanischen Bomber für der Haustür erfolgte bislang nicht.