In jeder einzelnen A400M stecken Bauteile aus der Türkei. In Kahramankazan bei Ankara entwickelt und baut Turkish Aerospace (TAI) seit 2003 zahlreiche Komponenten für Europas Militärtransporter. "Die Teile, die in der Verantwortung von TAI liegen, sind die vordere Rumpfmitte, die hintere Rumpfoberschale, Fallschirmspringertüren, Notausgänge, Heckkonus, Blitzschutz-, Beleuchtungs- und Wassersysteme sowie Querruder und Störklappen", heißt es dazu auf der Webseite des türkischen Rüstungsunternehmens.

Die Türken verliehen ihren zehn A400M den Spitznamen "Big Yusuf". Seit 2014 fliegt die A400M für die türkische Luftwaffe.
Reduzierte Erstbestellung
Als Design- und Entwicklungspartner profitierten die Türken massiv vom A400M-Programm und konnten wertvolle Erfahrung für eigene Projekte sammeln, wie TAI-Chef Temel Kotil im Gespräch mit der FLUG REVUE Ende 2023 unterstrich. Doch auch die türkische Luftwaffe zog ihren Nutzen aus der Kooperation – war sie nach Frankreichs Armée de l'Air doch die zweite Streitmacht überhaupt, die die A400M im April 2014 in Dienst stellte. Das Letzte von zehn bestellten Flugzeugen erhielt die Türkei am 30.März 2022. Alle zehn Exemplare sind in Kayseri zu Hause. Eigentlich hatte man sich für 26 A400M interessiert, die Order aber letztlich aus Kostengründen massiv zusammengestrichen.
Kommen weitere A400M?
Womöglich könnten es im zweiten Anlauf aber doch noch mehr A400M werden, die die türkische Kokarde tragen. Jedenfalls kommentierte Verteidigungsminister Yaşar Güler jüngst öffentlich, dass hinsichtlich der A400M im Speziellen und der Transporterflotte im Allgemeinen ein "Bedarf für zusätzliche Flugzeuge" bestehe. "Wir werden weitere A400M kaufen", wird Güler in türkischen Medien zitiert. Konkreter wurde der Minister bei seinen Ausführungen nicht, eine genaue Zahl steht bislang nicht im Raum. Bei Airbus dürfte man das artikulierte Interesse der Türkei an zusätzlichen A400M allerdings wohlwollend zur Kenntnis nehmen.