Ausnahmsweise gab es für die russischen Luft- und Weltraumstreitkräfte zum Jahresende gleich drei Maschinen auf einen Streich. Das zumindest ist der Eindruck, der sich aus dem Bild- und Videomaterial ergibt, das das Flugzeugbau-Konsortium UAC zur Auslieferung der jüngsten Charge neuer Su-34 in Nowosibirsk veröffentlicht hat. Normalerweise werden russische Kampfjets seit Längerem eher paarweise ausgeliefert, ein Dreierpack ist vergleichsweise selten.
Die frisch übergebenen "Frontbomber", so klassifiziert Russland die Su-34 offiziell, durchliefen laut UAC vor ihrer Auslieferung die obligatorischen, "umfassenden Werks- und Flugtests". Die zur Überführung der Flugzeuge angereisten Einsatzpiloten absolvierten nach Herstellerangaben zunächst selbst vor Ort einen weiteren Testflug und kehrten dann mit ihren neuen Maschinen zu ihrem Heimatstützpunkt zurück.
An welche Einheiten der russischen Luftwaffe die Su-34 im Detail gehen, bleibt unklar. Seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 geben die offiziellen Stellen in Russland keine konkreten Informationen mehr über die Lieferungen neuer Kampfflugzeuge preis. Auf Fotos und Bewegtbild werdem Kennungen und Bordnummern unkenntlich gemacht.
"Eines der produktivsten Jahre"
Ein Detail aber verriet Hersteller UAC dieses Mal doch: Weitere neue Su-34 wird es im laufenden Jahr nicht mehr geben. Stattdessen richtet das Produktionswerk W.P. Tschkalow, wo die Su-34 gebaut wird, den Blick auf 2026. "Wir schließen das Produktionsprogramm 2025 planmäßig ab und haben bereits mit der Fertigung der Flugzeuge für das nächste Jahr begonnen", kommentierte UAC-Chef Wadim Badecha anlässlich der Übergabe des (mutmaßlichen) Su-34-Trios.
Auch unter dem Druck westlicher Sanktionen produzierten die zu UAC gehörenden Werke "weiterhin Militärausrüstung auf hohem Niveau" und kämen damit den Verpflichtungen gegenüber den einheimischen Luftstreitkräften nach. "Dieses Jahr war eines der produktivsten hinsichtlich der Anzahl der ausgelieferten taktischen Flugzeuge", konstatierte Badecha zufrieden.
Su-34 (nicht nur) für Russland
Was die Su-34 angeht, erhielt die russische Luftwaffe 2025 insgesamt sieben Lieferungen: die erste am 19. April, die zweite am 10. Juli, die dritte am 12. August, die vierte am 15. September, die fünfte am 6. Oktober, die sechste am 6. November und die siebte jetzt am 9. Dezember. Inoffiziellen Schätzungen zufolge summiert sich die Gesamtzahl neuer "Frontbomber" in diesem Jahr auf 15 bis 17 Maschinen. Insgesamt liegt die Anzahl im Einsatz stehender Su-34 damit wohl bei deutlich über 200.
Auffällig ist, dass es im ersten Halbjahr 2025 nur eine "Charge" Su-34 für die russischen Streitkräfte gab, dafür aber gleich sechs im zweiten Halbjahr mit jeweils nur rund einem Monat Abstand. Diese Diskrepanz lässt sich mutmaßlich damit erklären, dass das Produktionswerk in Nowosibirsk (vor allem) in den ersten sechs Monaten auch anderen vertraglichen Verpflichtungen gegenüber ausländischen Kunden nachkam. So baute UAC eine nicht näher spezifizierte Anzahl Su-34 für Algerien.





