Doch keine Laserkanone für die Hercules-Gunships der USA

Doch kein Hauch von „Star Wars“
Die Hercules-Gunships erhalten keine Laserkanone

Veröffentlicht am 21.03.2024
Die Hercules-Gunships erhalten keine Laserkanone
Foto: USAF

Die fliegenden Kanonenboote der US-Luftwaffe fliegen auch in Zukunft ohne Laserwaffe. Die Tests mit dem an einer AC-130J Ghostrider montierten "Airborne High Energy Laser (AHEL)", die eigentlich im Januar hätten starten sollen, wurden abgeblasen. Ein Sprecher des Special Operations Command der US Air Force gab in einem Statement für die Medien zu Protokoll, die Hochenergiekanone habe ihr verfügbares "Integrations- und Flugtest-Zeitfenster verpasst". Demnach traten bei vorgelagerten Tests des Lasers am Boden "technische Herausforderungen" auf, die den Einbau in die bereitstehende AC-130J verzögerten und dem Projekt letztlich das Aus brachten.

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Woran scheitert es?

Noch im November des vergangenen Jahres zeigten sich die Projektverantwortlichen zuversichtlich, die AHEL-Versuche mit dem Hercules-Gunship erfolgreich umzusetzen. Die geplante Erprobungskampagne war von Januar bis Juni 2024 angesetzt – nachdem sie ursprünglich bereits 2022 über die Bühne hätte gehen sollen. Die genaue Ursache für diese Verzögerung wurde nie öffentlich genannt. Entsprechende Vermutungen konzentrierten sich auf Probleme mit der Kühlung des Lasers oder mit der Energieversorgung. Auch die jetzt aufgetretenen "technischen Herausforderungen" wurden seitens der Air Force nicht näher präzisiert.

Lockheed Martin AC-130J Ghostrider des Air Force Special Operations Command.
USAF

Leise Luft-Boden-Waffe

Bei der für die AC-130J vorgesehenen Waffe handelte es sich um einen Laser der 60 kW-Klasse aus dem Hause Lockheed Martin. Mit der lautlos feuernden Kanone sollten die Gunships der US-Luftwaffe feindliche Ziele am Boden, etwa Kommunikations- und Energie-Infrastruktur, aber auch leicht bis mittelstark gepanzerte Fahrzeuge angreifen können. "Ohne den geringsten Knall, das leiseste Rauschen, das leiseste Wummern, eine Explosion oder gar das leiseste Brummen von Flugzeugtriebwerken werden wichtige Ziele dauerhaft außer Gefecht gesetzt'", schwärmte der damalige Chef des Special Operations Command Brad Webb im Jahr 2017 von der neuen Waffe.

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Kein Geld mehr

Die Pläne der Air Force, der AC-130J einen AHEL zu spendieren, reichen bis ins Jahr 2015 zurück. Allerdings wurde das Budget für das Projekt in der jüngeren Vergangenheit sukzessive reduziert. Waren im Geschäftsjahr 2023 immerhin noch 15 Millionen US-Dollar eingeplant gewesen, wies der Plan fürs laufende Geschäftsjahr nur noch drei Millionen US-Dollar aus. Im Haushaltsplan für das Fiskaljahr 2025 fehlt der Kostenpunkt ganz – was allerdings auch darin begründet liegt, dass man die Tests, wie erwähnt, bereits 2024 abschließen wollte, und ein tatsächlicher Einsatz an der AC-130J bereits seit geraumer Zeit eher fraglich war: "Nach Abschluss der Erprobung haben wir mehr Gewissheit hinsichtlich der Realisierbarkeit des Programms", hieß es im November 2023 seitens des Special Operations Command.