F-4E Phantom II in Griechenland: letzte Audienz bei der "Phantom Maphia"?

F-4E Phantom II in Griechenland
Die letzte Audienz bei der „Phantom Maphia“?

Zuletzt aktualisiert am 21.05.2025

Unweit des alten Olympia auf der griechischen Halbinsel Peloponnes sind im Mai 2025 wieder einmal andere historische Dinge wichtig: die letzten Phantoms! Aber auch hier gilt: Dabei sein ist alles. Die wenigen Plätze für die jährlich stattfindende "PhanCon" waren 2025 wieder rasend schnell gebucht. Vor Ort viele vertraute Gesichter – man kennt sich. Die 338. Mira, unser Gastgeber, hat sich auch dieses Jahr mächtig ins Zeug gelegt. Ein picke-packe-voller Tag: Besuche im Wartungshangar, dem Engine Shop, dazu zwei Runden Flugbetrieb am Tag und einmal Nachtflug. Insgesamt acht Phantom-Movements.

Was auf den ersten Blick wenig klingt, ist in Anbetracht der Umstände beachtenswert. Denn der Aufwand, die alten Phantoms in der Luft zu halten, wird zunehmend größer. "Es wird immer schwieriger, Ersatzteile zu bekommen", lässt man uns im Engine Shop wissen. Wie lange das noch gut gehen kann? Jeder stellt diese Frage, aber so unterschiedlich die Prognosen der Gastgeber auch ausfallen – keiner kennt die Antwort. Wie auch immer das Schicksal sich für Griechenlands alte "Eisenschweine" gestalten wird – hier hat es niemand wirklich in der Hand.

Griechische F-4E Phantom II in Aktion.
Mathias Leischner

Momente für die Ewigkeit

Deshalb richtet sich der Blick aller Anwesenden in Andravida auf die Gegenwart: Alles Grübeln bringt nichts, hier und jetzt steppt der Bär, und faucht die Phantom! Die Temperaturen im Mai sind angenehm, dennoch mischt sich das Flimmern der Abgase mit der heißen Luft über dem Asphalt. Die glücklichen Besucher rücken die Stars ins rechte Licht, jeder weiß: "This could be the last time"! Tolle Photo-Möglichkeiten gibt es en masse, aber auch einfach mal nur gucken und alles aufsaugen ist wichtig – Momente für die Ewigkeit abspeichern. Die Angehörigen der 338. Mira sind begeistert vom Enthusiasmus der kleinen Besuchergruppe, wenige Wünsche bleiben unerfüllt, alles natürlich unter der Maxime: Safety first!

Griechische F-4E Phantom II in Aktion.
Mathias Leischner

Lang lebe die "Phantom Maphia"

Was noch auffällt: Es gibt keine technischen Ausfälle! Alle Phantoms funktionieren, die Spares bleiben im Shelter. Bei der vergangenen Iniochos-Übung im April hatten die Phantoms eine Missionsrate von 100 Prozent! "Wir mussten keine Mission aus technischen Gründen absagen", berichtet man uns stolz! Der Stolz ist durchaus berechtigt: Mit 50 Jahre alten Jets ist das eine echte Meisterleistung!

Und dann schweifen die Gedanken doch noch einmal ab in Richtung Zukunft. Wie es in Andravida weitergeht? Sicher scheint, bei der nächsten Iniochos-Übung 2026 sollen die Phantoms noch fliegen. Was aber danach geschieht, weiß im Moment noch niemand. Bleibt zu hoffen, dass die "Phantom Maphia" auch über 2026 hinaus weiter aktiv bleibt! Ob die F-4E bis zum Eintreffen des Nachfolgers F-35A jedoch noch fliegen, scheint eher zweifelhaft. Auch hier gibt es Verzögerungen. Aber: wir werden es sehen…