Gerade am Anfang ihrer Karriere galt das 2010 gegründete, offizielle Kunstflugteam der Luftstreitkräfte der Vereinten Arabischen Emirate als Frecce-Tricolorie-Klon. Nicht umsonst, den Al Fursan betreibt mit der Aermacchi MB-339 das gleiche Muster wie die italienische Staffel, und arbeitete bei der Ausbildung eng mit den Europäern zusammen. Beim internationalen Debüt außerhalb der arabischen Welt beim Royal International Air Tattoo 2012 ähnelte das Programm noch sehr dem der Frecce Tricolori – mit Ausnahme der ungewöhnlich bunten Rauchfarben. Beim erneuten Auftritt in Fairford in diesem Jahr hatte sich das Display jedoch deutlich weiterentwickelt.

Die ersten beiden L-15 landeten Anfang Oktober in Dubai.
Schneller Trainer
Mit dem auf der Dubai Air Show verkündeten Umstieg auf die Hongdu L-15 bekommt die Staffel ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Bereits Anfang Oktober landeten die ersten beiden Trainer aus dem chinesischen Xinjian kommend in Dubai. Sie tragen einen ungewöhnlichen schwarzen Anstrich mit gelb-roten Streifen. Ob es sich dabei schon um einen Vorgriff auf den neuen Al-Fursan-Look handelt, ist nicht bekannt. Auch zum Zeitplan der Umrüstung gibt es noch keine Details. Nur knapp acht Monate zuvor hatten die Vereinten Arabischen Emirate auf der Verteidigungsmesse in Abu Dhabi am 21. Februar 2023 den Vertrag über den Kauf von 12 Exemplaren der L-15A unterschrieben. Die VAE halten darüber hinaus Optionen für 36 weitere Jets, die auch für die L-15B gelten. Der leichte Jagdbomber verfügt unter anderem über Triebwerke mit Nachbrenner.

Die chinesischen Luftstreitkräfte fliegen den Trainer seit 2018.
Jakowlew-Handschrift unverkennbar
Die Hongdu L-15 entstand in Zusammenarbeit mit Jakowlew als neuer Fortgeschrittenen-Trainer für die chinesischen Luftstreitkräfte. Sie flog erstmals am 13. März 2006 und ging als JL-10 im August 2018 in China in Dienst. Neben den VAE gelten Äthiopien und Sambia als weitere Exportkunden.

Bis dato waren Chinas Exportbemühungen der L-15 nicht von durchschlagendem Erfolg gekrönt.
Triebwerke aus der Ukraine
Als Antrieb der L-15A dient das AI-222 von Iwtschenko Progress aus der Ukraine. Aufgrund der aktuellen politischen Situation dürfte es bis auf Weiteres keine Lieferungen mehr nach China geben. Hongdu verwendet daher bei den neuen Flugzeugen die restlichen, noch auf Lager befindlichen Triebwerke. Dem Vernehmen nach arbeiten die Chinesen aber bereits an einer im eigenen Land gefertigten Variante.