Die rumänische Luftwaffe hat ein Problem: Sie sollte, möglichst bald, ihre altgedienten MiG-21 LanceR durch ein neueres Muster ersetzen. Doch für kostspielige Einkaufstouren fehlt Rumänien das Geld. Fabrikneue Fighter, egal welcher Herkunft, scheiden damit aus. Es gilt, auf dem Gebrauchtmarkt ein möglichst leistungsstarkes Schnäppchen zu ergattern. Ein Unterfangen, das Rumänien zwischen Herbst 2016 und Frühjahr 2021 bereits ganz gut umgesetzt hat: In diesem Zeitraum erhielt die Forțele Aeriene Române 13 F-16AM und vier Doppelsitzer F-16BM aus Beständen der portugiesischen Luftwaffe. Doch für den flächendeckenden Ersatz der MiG-21 reicht das nicht aus.
Begehrte Gebraucht-Kampfjets
Mit Spannung blickte Rumäniens Regierung deshalb im Oktober 2021 auf Norwegen. Dort nämlich hatte das Verteidigungsministerium beschlossen, sich noch vor Jahresende komplett von den F-16AM/BM der norwegischen Luftforsvaret zu verabschieden. Das betrifft gut 50 Jets, die einst größtenteils bei Fokker in den Niederlanden hergestellt wurden. Zwölf davon sicherte sich kürzlich die Firma Draken International aus den USA. Bei der größten "Privatluftwaffe" der Welt sollen die F-16 als Zieldarsteller weiterfliegen. Doch auch für das Gros der übrigen Flugzeuge gibt es einen heißen Interessenten.

32 F-16 für 402 Millionen Euro
Bereits bevor der Deal mit Draken bekannt war, hatte es Spekulationen gegeben, wonach Rumänien gern einige der F-16 aus Norwegen kaufen möchte. Nun ist das Interesse offiziell, denn wie mehrere Medien berichten, hat das rumänische Verteidigungsministerium dem Parlament des Landes die Beschaffung von 32 F-16AM/BM der Luftforsvaret zur Genehmigung vorgelegt. Die Kosten dafür sollen sich auf insgesamt 454 Millionen Euro belaufen. 354 Millionen Euro sind demnach für die Flugzeuge selbst eingeplant, der Rest summiert sich aus Kosten für logistische Unterstützung und Upgrades, die von den USA geliefert und bei Aerostar in Bacău installiert werden sollen. Aerostar hatte einst ab Ende der 90er-Jahre bereits die rumänischen MiG-21 aufgerüstet. Davon sind nach gegenwärtigem Stand noch rund zwei Dutzend aktiv.