Neue Flugzeuge aus aller Welt
Die Erstflüge des Jahres 2017

Die neuen Flugzeuge des Jahres 2017 von der Saab Gripen E bis zur Airbus A330neo finden Sie in unserer Liste der Erstflüge.

Die Erstflüge des Jahres 2017


Der neue schwedische Kampfjet Gripen E und Russlands Verkehrsflugzeug Irkut MS-21 zählten zu den wichtigsten Debütanten des Jahres 2017. Dazu kamen neue Modelle von Airbus und Boeing, sowie im Dezember noch der futuristische Kipprotor Bell V-280 Valor. Alle Infos zu den Erstflügen finden Sie in unserer Liste.

Die Erstflüge des Jahres 2016 können Sie hier nachschlagen...

Embraer E195-E2 (29. 3. 2017)

Die Embraer E195-E2 startete am 29. März 2017 in Sao José des Campos zum Erstflug (Foto: Embraer).

Noch vor dem Zeitplan hob am Mittwoch die größte Version der neuen E2-Reagionaljets vom Embraer in São José dos Campos zum Jungfernflug ab.

Drei Wochen nach dem Roll-out hob die E195-E2 um 11:22 Uhr Ortszeit ab und flog für zwei Stunden. An Bord waren die Piloten Márcio Brizola Jordão und José Willi Pirk sowie die Flugingenieure Celso Braga de Mendonça und Mario Ito. Sie beurteilten die Flugzeugleistung, die Flugeigenschafen und das Verhalten der Systeme wie Autopilot und Fly-by-wire im Direktbetrieb. Das Fahrwerk wurde eingefahren.

Embraer wird zwei Flugzeuge für die Zertifizierungskampagne der E195-E2 verwenden. Der erste Prototyp wird für die Aerodynamik- und Flugleistungstests eingesetzt. Der zweite Prototyp, der bis Ende dieses Jaes seinen Erstflug machen wird, wird für die Validierung von Instandhaltungsaufgaben und der Innenausstattung genutzt. Die E195-E2 soll in der ersten Hälfte des Jahres 2019 mit Azul Brazilian Airlines in Betrieb gehen.

Die E195-E2 hat im Vergleich zur aktuellen Generation E195 drei zusätzliche Sitzreihen und kann mit 120 Sitzen in zwei Klassen oder bis zu 146 in einer Klasse konfiguriert werden. Das Flugzeug hat auch eine signifikante Erhöhung der Reichweite von 830 km auf bis zu 4540 Kilometer.

Mit um 20 Prozent niedrigeren Kosten pro Flug und Kosten pro Sitz ähnlich wie größere Flugzeuge ist die E195-E2 das ideale Flugzeug für das regionale Wirtschaftswachstum sowie die Ergänzung bestehender Mainline-Flotten, so Embraer. Das Flugzeug spart bis zu 24 Prozent Kraftstoff und 20 Prozent bei den Wartungskosten pro Sitzplatz, verglichen mit der aktuellen E195.

Embraer hat für die E2-Familie 275 feste Aufträge von denen 90 für die E195-E2 sind. Dazu kommen 415 Optionen, Kaufrechte und Absichtserklärungen.

Unsere Highlights

Airbus A319neo (31. 3. 2017)

Der fünfstündige Erstflug des Airbus A319neo führte von Hamburg nach Toulouse (Foto: Airbus).

Das kleinste Mitglied der A320neo-Familie ist am Freitag in Hamburg zu seinem Erstflug gestartet. Die A319neo mit CFM International LEAP-1A-Triebwerken landete nach fünf Stunden in Toulouse.

Beim ersten Testflug saßen die Testpiloten Michel Gagneux und Eckard Hausser im Cockpit.  Sie wurden von Testflugingenieuren Jean Michel Pin, Sylvie Loisel-Labaste und David O'Nions unterstützt. Die Besatzung überprüfte die allgemeine Handhabung des Flugzeugs und die wichtigsten Systeme.

Der A319neo mit dem Kennzeichen D-AVWA wird für das Testprogramm in Toulouse stationiert. Das kleinste Mitglied der A320neo-Familie ist besonders für den Einsatz von kleinen Pisten geeigntet. Es bietet Platz für bis zu 160 Passagiere. Bisher liegen lediglich 55 Bestellungen vor.

Antonow An-132D (31. 3. 2017)

Die Antonow An-132D flog am 31. März 2017 erstmals (Foto: Antonow).

Am Freitag ist die An-132D vom Flugplatz Swjatoschin zu ihrem Jungfernflug gestartet. Der Transporter wird mit Unterstützung aus Saudi-Arabien entwickelt.

Der erste Flug dauerte eine Stunde und 50 Minuten. Die Landung erfolgte in Gostomel (beide Flugplätze in der Nähe von Kiew). Im Cockpit waren der Testpilot Erster Klasse Viktor Goncharow von Antownow, General Mohammed Ayas ( Taqnia Luftfahrt Unternehmen, Königreich Saudi-Arabien), der Testpilot Zweiter Klasse Bogdan Zagorulko (Antonovw) sowie Flugtestingenieur Vladimir Nesterenko (Antonow).

Am An-132-Programm sind neben Antonow das wissenschaftliche und technische Zluftfahrtzentrum König Abdulaziz (KACST) und der Firma Taqnia Aeronautics Co. beteiligt. Entsprechend hoch ist die politische Unterstützung. Jedenfalls war auch der Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko, anwesend.

Die An-132D ist eine Weiterentwicklung der An-32 mit dem Einbau verschiedener westlicher Systeme. Die Zuladung soll bei 9,2 Tonnen liegen.

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Boeing 787-10 (31. 3. 2017)

Die Boeing 787-10 beim Erstflug (Foto: Boeing).

Der längste Boeing Dreamliner ist am Freitagmorgen in North Charleston zum Erstflug gestartet. Er dauerte knapp fünf Stunden.

Die 787-10 mit der Kennung N528ZC und dem Rufzeichen „Boeing 001 Heavy“ hob um 9.38 Ortszeit (15:38 in Deutschland) von der Startbahn 15 in North Charleston, South Carolina, in Richtung Südosten ab. Erstmals begann damit ein Boeing-Verkehrsjet sein Flugtestprogramm außerhalb von Washington State.

Im Cockpit der 787-10 waren Tim Berg (Chefpilot 787) und Mike Bryan (stellvertretender Chefpilot 787). Die Maschine wurde wie gewohnt von einer Boeing-eigenen T-33 begleitet. Wegen einer gerade durchgezogenen Schlechtwetterfront wurde das Testprogramm zunächst westlich im Inland durchgeführt bevor man dann in großen Schleifen an der Küste agierte.

Berg und Bryan testeten die Flugsteuerung, Systeme und das Handling. Sie erreichten eine Höhe von 25000 ft und waren bis zu 250 kts schnell. Das Fahrwerk wurde eingefahren, diverse Klappenstellungen systematisch überprüft.

An der Echtzeit-Datenauswertung war auch in Kontrollraum in Seattle beteiligt. Dort wird der größte Teil des Testprogramms mit dern drei Versuchsmaschinen der 787-10 durchgeführt.

Die 787-10 wird ausschließlich im Werk North Charleston gebaut, das speziell für die 787 errichtet wurde. Für die 787-10 liegen derzeit knapp 150 Bestellungen vor. Die Lieferungen sollen im ersten Halbjahr 2018 beginnen.

Boeing sieht die um 5,5 Meter gestreckte Variante des Dreamliners als besonders effizientes Flugzeug, das allerdings nicht an die Reichweite der 787-9 und 787-8 herankommt. Gegenüber heutigen Verkehrsflugzeugen ähnlicher Größe soll dr Krafstoffverbrauch um 25 Prozent besser liegen.

Boeing 737 MAX 9 (13. 4. 2017)

Die Boeing 737 MAX 9 flog am 13. April 2017 zum ersten Mal (Foto: Boeing).

Die Boeing 737 MAX 9 absolvierte am Donnerstag ihren Erstflug, der von Renton zum Boeing Field führte. Die Lieferungen des neuen Modells sollen 2018 beginnen.

ach dem Start von der Bahn 34 um 10.52 Uhr Ortszeit war die MAX 9 zwei Stunden, 42 Minuten in der Luft, bevor sie um 13.34 in Seattle Boeing Field aufsetzte. Im Cockpit saßen die Boeing Testpiloten Christine Walsh und Ed Wilson. Sie überprüften die Flugsteuerung und die Systeme.

Nach einem umfangreichen Testprogramm sollen die Lieferungen der 737 MAX 9 im kommenden Jahr beginnen. Die 737 MAX 9 ist das zweite Mitglied der MAX Familie, mit einer maximalen Kapazität von 220 Passagieren und eine Reichweite von 3515 nautischen Meilen.

Als Kunden der 737 MAX 9 listet Boeing Aeromexico, Air Canada, Air Lease Corporation, Alaska Airlines, Aviation Capital Group, Avolon, Copa Airlines, Icelandai, Lion Air, Okay Airways, SpiceJet, Sriwijaya Air, TUI Group, Turkish Airlines, United Airlines und WestJet.

Lilium Jet (20. 4. 2017)

Ein maßstabsgetreuer Prototyp des zweisitzigen Elektroflugzeugs Lilium Jet ist im April zum ersten Mal geflogen. Foto und Copyright: Screenshot Lilium

Das vom bayerischen Start-up Lilium entwickelte Elektroflugzeug mit Senkrechtstart- und -landefähigkeiten ist im April erstmals geflogen. Die Ingenieure planen bereits eine größere Version - als Luft-Taxi.

Ein maßstabsgetreuer Prototyp des Lilium Jet ist im April am Flugplatz Mindelheim-Mattsies erstmals abgehoben. Eine initiale, unbemannte Flugtestserie mit dem elektrischen Zweisitzer sei erfolgreich abgeschlossen worden, darunter auch komplexe Manöver wie der Übergang vom Schwebe- in den Vorwärtsflug. Das teilte Lilium am Donnerstag in einer Pressemitteilung mit. Lilium entwickelt das Flugzeug nach eigenen Angaben für den Betrieb im Alltag, als schnellere und preislich vergleichbare Alternative zum Auto oder Taxi.

Der Lilium Jet verfügt über 36 kleine ummantelte Propeller, die elektrisch angetrieben werden. Sie sind an den Flügelhinterkanten in zwölf beweglichen Klappen montiert. Beim Start zeigen diese Klappen nach unten und sorgen für senkrechten Auftrieb. Wenn das Flugzeug in der Luft ist, werden die Klappen allmählich in eine horizontale Position gebracht, um Vorwärtsschub zu erzeugen.

Das zweisitzige Elektroflugzeug soll eine Reichweite von 300 Kilometern haben und mit einer maximalen Reisegeschwindigkeit von 300 km/h fliegen können. Nach Angaben von Lilium soll der Energieverbrauch im Flug vergleichbar mit dem eines Elektroautos sein. Durch die Senkrechtstart- und -landefähigkeit brauche der Lilium Jet nur eine minimale Infrastruktur am Boden.

Nach den erfolgreichen ersten Flugtests haben die Ingenieure und Designer von Lilium bereits eine größere Version des Elektroflugzeugs ins Auge gefasst. Ein Fünfsitzer soll als Luft-Taxi und für Ride-Sharing-Dienste entwickelt werden.

Lilium hat seinen Sitz in Gilching bei München. Das Start-up wurde 2015 von vier Ingenieuren und Doktoranden der Technischen Universität München gegründet und vom Business Incubation Centre Bayern der europäischen Raumfahrtagentur ESA unterstützt. Nach Angaben des Unternehmens arbeiten mehr als 40 internationale Ingenieure, Designer und Enthusiasten am Lilium Jet.

AVIC (Chengdu) JF-17 (27. 4. 2017)

Die doppelsitzige AVIC JF-17B flog am 27. April 2017 zum ersten Mal (Foto: China Internet).

Das zweisitzige Kampftrainerflugzeug JF-17B absolvierte am Donnerstag seinen Erstflug in der südwestchinesischen Provinz Sichuan. Der Prototyp war 26 Minuten in der Luft.

Die JF-17B wurde von der Aviation Industry Corporation of China (AVIC) entwickelt, um den Anforderungen internationaler Kunden und des globalen Marktes gerecht zu werden, so die AVIC.

AVIC sagte in einer Erklärung, dass das Flugzeug für die Ausbildung verwendet werden kann aber auch für Kampfeinsätze geeignet ist.

Elektra Solar Elektra-2 (5. 5. 2017)

Die Elektra-2 soll mit Solarenergie in die Stratosphäre fliegen (Foto: DLR).

Das Leichtflugzeug Elektra-2 von Elektra Solar hat am Freitag seinen ersten Flug absolviert. Ziel ist der Einsatz in 20 Kilometer Höhe als autonome, solar-elektrisch angetriebene Nutzlastplattform.

Die extrem leicht gebaute Elektra-2 ist als weltweit erstes solarelektrisches Flugzeug dafür konstruiert, um im autonomen Betrieb bis zu 100 Kilogramm Nutzlast in rund 20 Kilometer Höhe zu bringen. Dabei bringt der Ultraleichtflieger selbst nur 420 Kilogramm auf die Waage.

Damit soll es erstmals möglich werden, Technologien für die Breitband-Internetversorgung sowie die Fernerkundung direkt im Stratosphäreneinsatz zu erproben. Zunächst wird das Solarflugzeug 2017 eine umfangreiche Flugerprobung durchlaufen. Für 2018 sind dann erste Stratosphärenflüge geplant bis hin zu neuen Höhenrekorden für solarelektrische Flugzeuge.

Zunächst werden Flüge mit einem Piloten an Bord und bis zu 50 Kilogramm Nutzlast anvisiert. Bei den Forschungsexperimenten wird der Pilot von der autonomen Steuerung unterstützt und soll die Mission nur noch überwachen. Die nächste Version der Elektra-2, die sich bereits im Aufbau befindet, soll dann ganz ohne Piloten längere Missionen in der Stratosphäre fliegen.

Die Elektra-2 wurde von Calin Gologan und seinem Team für die SolarXplorers aus der Schweiz gebaut. Diese wollen mit einem Piloten an Bord bis in 24 Kilometer Höhe steigen.

Die Firma Elektra Solar GmbH ist ein Zusammenschluss der PC Aero GmbH und der Elektra UAS GmbH, die seit Jahren an der Entwicklung von Elektro- und Solarflugzeugen arbeiten.

Harbin Z-19E (18. 5. 2017)

Die Z-19E von Harbin ist für den Export gedacht (Foto: via chinesisches Verteidigungsministerium).

Bei AVIC Harbin Aircraft Industries hat der Z-19E am Donnerstag seinen offiziellen Erstflug absolviert.

Nach Angaben des Herstellers wurden neben Schwebeflugmanövern auch einige Vorbeiflüge über den Flugplatz durchgeführt.

Der Z-19E hat eine maximale Abflugmasse von 4250 Kilogramm und kann unter seinen Hilfsflügeln diverse Raketen, Lenkwaffen und MG-Behälter tragen. „Er kann für die Unterstützung auf dem Gefechtsfeld und eine Reihe weiterer Missionen bei Tag und Nacht eingesetzt werden“, so Li Shengwei, stellvertretender Chefkonstrukteur von AVIC Harbin.

Die neue Version des leichten Kampfhubschraubers ist speziell für den Export vorgesehen. Welche Unterschiede es zur Version der chinesischen Streitkräfte gibt ist nicht klar. Seit dem Erstflug 2011 wurden etwa 80 Z-19 ausgeliefert. Das Muster mit Tandemsitzen geht auf die Z-9 zurück, die wiederum auf der Dauphin basiert.

Lockheed Martin LM-100J (25. 5. 2017)

Die erste LM-100J hob am 25. Mai 2017 bei Lockheed Martin in Marietta zum Jungfernflug ab (Foto: Lockheed Martin).

Der erste Lockheed Martin LM-100J-Frachter hob am Donnerstag in Marietta zu seinem Erstflug ab, der an die drei Stunden dauerte.

Beim Erstflug wurde das typische Programm für ein Serienflugzeug der C-130J-Baureihe geflogen, und die Maschine „funktionierte einwandfrei, wie es für ein C-130J-Neuflugzeug üblich ist, so Wayne Roberts, Cheftestpilot für die LM-100J-Programm.

Die LM-100J wird nun ihre normalen Werks-Abanhmeflüge durchführen und dann mit Flugtests für die FAA (Federal Aviation Administration) beginnen, um spezifische Anforderungen für eine Ergänzung der zivilen Zulassung zu erfüllen.

Nach Angaben von Lockheed Martin soll die C-130J ein breites Spektrum an Aufgaben übernehmen können, von humanitären Versorgungsflügen über Feuerlöscheinsätze bis hin zur Versorgung von abgelegenen Explorationscamps.

Das LM-130J-Programm wurde von Lockheed Martin im Januar 2014 angekündigt. Seither wurden auf der Farnborough Airshow 2014 eine Absichtserklärung mit der ASL Aviation Group aus Irland über zehn Flugzeuge unterzeichnet. Zwei Jahre später folgte ebenfalls in Farnborough ein Kontrakt mit Bravo Industries aus Brasilien. Insgesamt rechnet sich Lockheed Martin Absatzchancen für 75 zivil zugelassene Hercules aus.

Irkut MS-21 (28. 5. 2017)

Die MS-21-300 des russischen Flugzeugherstellers Irkut Corporation absolvierte am 28. Mai 2017 ihren Erstflug. Foto und Copyright: Irkut Corporation

Der neue russische Zweistrahler MS-21-300 hob am Sonntag im sibirischen Irkutsk erstmals ab.

Der Prototyp der MS-21-300 war nach Angaben des Flugzeugherstellers Irkut am Sonntag 30 Minuten in der Luft. Der Erstflug führte in eine maximale Höhe von 1000 Metern bei einer Geschwindigeit von 300 km/h. Am Steuer saßen die Testpiloten Oleg Kononenko und Roman Taskayev.

Bei dem kurzen und vorsichtigen Erstflug des neuen russischen Zweistrahlers seien die Flugstabilität sowie die Steuerbarkeit des Flugzeugs und der Getriebefan-Triebwerke PW1400G von Pratt & Whitney untersucht worden, so Irkut. Während des Fluges sei eine simulierter Landeanflug durchgeführt worden, gefolgt von einem Überflug über die Landebahn, einem Steigflug und einer Umkehrkurve. "Der Flug verlief in einem normalen Modus. Es haben sich keine Probleme gezeigt, die einer Weiterführung der Tests entgegenstünden", so Kononenko nach dem Flug.

Mit der MS-21 will Irkut der A320-Familie von Airbus sowie der Boeing 737 Konkurrenz machen. Die MS-21-Familie, zu der neben der MS-21-300 die kleinere MS-21-200 gehört, bietet eine Kapazität für 163 bis 211 Passagiere. Für die Flugzeuge soll es künftig neben dem amerikanischen PW1400G auch eine russische Antriebsvariante geben: das PD-14 der United Engine Corporation, das sich derzeit in der Endphase der Flugerprobung befindet. Irkut verspricht mit der MS-21 Treibstoffeinsparungen von bis zu 15 Prozent gegenüber den Wettbewerbern. Bislang liegen laut dem russischen Flugzeughersteller 175 feste Bestellungen für die MS-21 vor.

Saab Gripen E (15. 6. 2017)

Die Saab Gripen E flog am 15. Juni 2017 in Linköping zum ersten Mal (Foto: Saab).

Am Donnerstag ist die Saab Gripen E in Linköping zum ersten Mal geflogen. Im Cockpit des neuen Mehrzweck-Kampfflugzeugs saß Marcus Wandt.

Die Gripen E (Prototyp 39-8) hob um 10:32 Uhr vom Flugplatz in Linköping ab und war über den östlichen Teilen von Östergötland etwa 40 Minuten in der Luft. Es wurde eine maximale Höhe von 13000 Fuß erreicht. Auch das Fahrwerk wurde eingefahren.

„Der Flug war wie erwartet und die Flugleistungen entsprachen den Erfahrungen mit unseren Simulationen. Die Beschleunigung ist beeindruckend das Handling geschmeidig“, sagte Marcus Wandt, Experimental Test Pilot von Saab. Es habe beim Anlassen „nicht eine Fehlfunktion“ gegeben.

Zunächst führte Wendt Versuchemit ausgefahrenem Fahrwerk durch und simulierte eine Landung. Dann stieg er höher und setzte die Überprüfung der Flugeigenschaften fort. Die Gripen E „reagiert sofort auf Stuereingaben, ganz wie erwartet“, so Wendt.

Der Erstflug wurde „mit der vollqualifizierten Software für das revolutionäre Avioniksystem“, durchgeführt betonte Jonas Hjelm, Senior Vice President und Leiter der Saab Geschäftsbereich Luftfahrt. Um die Softwareentwicklung weiter voranzutreiben hatte man den Erstflug verschoben. Allerdings betont Saab, dass man im Plan sei, die erste Serienmaschine 2019 auszuliefern. Deren Teilebau hat bereits begonnen.

Bisher sind Schweden (60 Flugzeuge) und Brasilien (36) Kunden für die Gripen E. Der Erstflug sei jedoch en „gutes Signal für potentielle Käufer“, dass der neue Kampfjet einge gute Option sei, so Saab. Man ist unter anderem bei Ausschreibungen in Finnland und Belgien dabei.

Airbus Defence & Space Sagitta (5. 7. 2017)

Für den UAV-Demonstrator Sagitta konnte in Südafrika die erste Erprobungsphase abgeschlossen werden. Foto und Copyright: Airbus/Zeitler

Airbus Defence and Space hat am 5. Juli seinen UAV-Demonstrator Sagitta im Flug getestet. Die unbemannte strahlgetriebene Drohne absolvierte einen rund siebenminütigen Erstflug in Südafrika. Hierbei flog Sagitta vollständig autonom auf einem vorprogrammierten Kurs. Die Datenübertragung erfolgte via Datalink. Airbus zeigte sich mit den Flugeigenschaften der Nurflügel-Konstruktion sehr zufrieden. Vor der Flugerprobung wurden umfangreiche Testreihen am Boden durchgeführt und auch ein zweiter Flug wurde bereits absolviert.

Der Demonstrator ist im Maßstab 1:4 gebaut und verfügt über eine Spannweite von drei Metern. Angetrieben wird die Drohne von zwei, je 300 Newton starken Strahltriebwerken. Die Zuladung beträgt nach Angaben von Airbus Defence and Space fünf Kilogramm, bei einem maximalen Startgewicht von 125 Kilogramm. Sagitta dient als Versuchsträger für die Entwicklung zukünftiger serienreifer Drohnen.

Sagitta ist das Ergebnis einer von Airbus im Jahr 2010 ins Leben gerufenen nationalen Initiative „Open Innovation“. Dabei arbeitet Airbus eng mit den Instituten der Technischen Universitäten in München und Chemnitz, der Bundeswehruniversität in München, der Technischen Hochschule Ingolstadt sowie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zusammen, um fortschrittliche Technologien für unbemannte Fliegen zu entwickeln.

Das Open-Innovation-Programm Sagitta umfasst zahlreiche Forschungsbereiche für die Drohnenentwicklung: Flugzeugvorentwurf, Aerodynamik, Flugsteuerungssysteme, Kommunikations- und Datenverarbeitung, Flugsteuerung auf Sicht und Luftbetankung, Werkstoffe und Struktur, autonomer Flug und Flugkontrolle, Simulation und Systemintegration.

Sikorsky VH-92A (28. 7. 2017)

So sieht der neue Präsidentenhubschrauber Sikorsky VH-92A aus. Ein Foto des Erstflugs gab Lockheed Martin bisher nicht heraus (Zeichnung: Sikorsky).

Das erste Versuchsmodell des neuen Präsidentenhubschraubers VH-92A ist bei Sikorsky in Stratford am 27. Juli zum Erstflug gestartet. Ein zweiter Flug folgte im Laufe des Tages. Bilder veröffentlichte der Hersteller bisher nicht.

Dem Engineering Development Model 1 (EMD-1) soll noch vor Jahresende eine zweite Maschine folgen (EMD-2). Der Entwicklungsauftrag vom 7. Mai 2014 sieht zudem den Bau von weiteren sechs Hubschraubern vor. Der Festpreis liegt bei 1,24 Milliarden Dollar.

Die VH-92A basiert auf dem zivilen Modell S-92, das bereits übe eine Million Flugstunden aufweist. Als Präsidentenmaschine erhält der Hubschrauber natürlich eine VIP-Ausstattung und umfangreiche Kommunikations- und Selbstschutzsysteme.

Die Lieferungen der VH-92A sollen 2020 beginnen. Bis dahin wir auch die Bestellung von 17 weiteren VH-92A erwartet.

Airbus A340-300 BLADE (26. 9. 2017)

Die A340-400 BLADE begann ihre Flugtestkampagne von Tarbes aus, wo sie mit Laminarflügeln ausgestattet wurde. Foto und Copyright: Airbus

Mit dem A340-300-Prototyp untersucht Airbus die Machbarkeit von Laminarflügeln für die kommerziellen Luftfahrt.

Das Airbus-Testflugzeug A340-300 BLADE (Breaktrough Laminar Aircraft Demonstrator in Europe) hat am Dienstag in Frankreich seinen Erstflug absolviert. Der A340-300-Prototyp MSN001 hob um 11 Uhr in Tarbes ab und landete nach 3 Stunden und 38 Minuten in Toulouse, wie Airbus mitteilte. Der erste Flug ist der Auftakt zu einer rund 150 Flugstunden umfassenden Testkampagne bis Ende 2018.

Mit dem BLADE-Projekt, das im Rahmen des europäischen Clean-Sky-Forschungsprogramms gefördert wird, untersucht Airbus gemeinsam mit 20 Industriepartnern und Forschungseinrichtungen das Potenzial von Laminarprofilen für Verkehrsflugzeuge. Durch die speziell geformten Flügel mit sehr glatten Oberflächen soll die Luft über eine möglichst lange Strecke gleichmäßig und parallel über die Tragflächenoberseite strömen. Dadurch soll der Reibungswiderstand am Flügel halbiert werden und der Treibstoffverbrauch um rund 5 Prozent sinken.

Dem A340-300-Prototyp wurde in den vergangenen 16 Monaten in Tarbes das äußere Drittel der Tragflächen abgenommen und durch neue Laminarflügel ersetzt. Zudem wurde eine komplexe Flugtestinstrumentierung (FTI, flight-test-instrumentation) mit zahlreichen Kameras und zusätzlichen Sensoren installiert.

Mit dem ersten Testflug überprüfte Airbus unter anderem, ob sich die A340-300 BLADE im Flug wie erwartet verhält. "Wir haben unser Ziel erreicht, mit der Design-Machzahl in einer vernünftigen Höhe zu fliegen und zu überprüfen, ob alles in Ordnung ist. Wir haben außerdem gecheckt, ob die FTI wie erwartet arbeitet, um weitere Möglichkeiten der Feinjustierung für die kommenden Flüge zu identifizieren", sagte der Airbus-Flugtestingenieur Philippe Seve.

Für die Testflüge wurde ein Team von zehn speziell trainierten Piloten, Testingenieuren und Flugtestingenieuren zusammengestellt. Sie haben sich mehrere Monate lang im Simulator vorbereitet und mit der Flugtestinstrumentierung vertraut gemacht.

Scaled Composites Model 401 (11. 10. 2017)

Scaled Composites hat seinModel 401 für einen nicht genannten Auftraggeber gebaut (Foto: Scaled Composites).

Scaled Composites vermeldete am Mittwoch den Erstflug seines neuen Versuchsflugzeugs Model 401. Es wurde für einen nicht genannten Auftraggeber entwickelt.

Insgesamt entstehen zwei Model 401, wobei es um die Demonstration von fortschrittlichen, kostengünstigen Fertigungstechniken geht. Die Flugzeuge sollen dann für Forschungsflüge zur Verfügung stehen.

Von der Form her erinnert das Model 401 an die unbemannte Avenger von General Atomics. Als Antrieb wird ein JTD-15D-5D mit einem Schub von 13,53 Kilonewton verwendet. Die Höchstgeschwindigkeit soll Mach 0.6, die Flugdauer etwa drei Stunden betragen.

Nach Angaben von Scaled Composites, das zu Northrop Grumman gehört, hat das etwa 11,6 Meter lange Model 401 eine maximale Abflugmasse von 3630 Kilogramm.

Airbus A330neo (19. 10. 2017)

Die A330neo hebt am 19. Oktober 2017 zum Erstflug in Toulouse ab (Foto: Airbus).

Am Donnerstagvormittag ist in Toulouse die erste A330neo zum Erstflug gestartet. Der überarbeitete Zweistrahler nutzt eine neue Triebwerksgeneratio.

Die erste A330neo, Werknummer MSN1795, Registrierung F-WTTN, hob mit dem Rufzeichen AIB01TN um 9.57 Uhr von der südwestlichen Startbahn in Toulouse ab und verschwand schon kurz nach dem Abheben, noch mit ausgefahrenem Fahrwerk, mit leichten Nickbewegungen in der Wolkendecke. Nach dem Abheben in nordwestlicher Richtung nahm das Flugzeug zunächst Kurs nach Südwesten in Richtung der Pyrenäen und drehte dann nach Norden. Zunächst prüft die Besatzung die grundsätzlichen Flugeigenschaften und das sogenannte Handling, und "öffnet" schrittweise den Flugbereich. Danach folgen simulierte Landeanflüge, mit denen die spätere Landung geprobt wird. 

Mit der A330neo modernisiert Airbus sein Erfolgsmodell A330 mit vielen technischen Neuerungen der A350. Dazu gehören neueste Trent-7000-Triebwerke von Rolls-Royce, verbesserte Flügel mit CFK-Sharklets, viele A350-Systeme und die Kabineneinrichtung im neuesten A350-Stil. Gegenüber älteren Konkurrenzmodellen verspricht Airbus für die A330neo einen um 25 Prozent gesenkten Kraftstoffverbauch.

Wie die bisherige A330 wird auch die A330neo in zwei Längen angeboten: Als A330-900, die heute zum Erstflug startete, und als kürzere A330-800, die sich bereits im Bau befindet. Drei Flugzeuge, zwei A330-900 und eine A330-800, werden für Flugerprobung und Zulassung genutzt. Deren geplantes Flugprogramm dauert insgesamt 1400 Stunden. Die erste A330-900 soll Mitte 2018 an die portugiesische Fluggesesllschaft TAP ausgeliefert werden.

Berkijew A-100 (18. 11. 2017)

In Taganrog flog die Berijew A-100 am 18. November 2017 zum ersten Mal (Foto: OAK).

Am Samstag ist bei Berijew (Flugzeugwerk Taganrog) das erste Modell des neuen Frühwarnflugzeugs A-100 zum Jungfernflug gestartet.

Nach Angaben des OAK-Konzerns, zu dem Berijew gehört, wurden sowohl die aerodynamischen Eigenschaften des AWACS getestet als auch die Avionik und Teile des Frühwarnradars.

Wie in den Vorgängermodellen A-50 und A-50U ist das Radar in einem drehbaren Radom auf dem Rumpf installiert. Das von Elektronikkonzern Vega gelieferte System besteht wohl aus zwei Antennen mit elektronischer Strahlschwenkung. So soll die Reichweite gegen Ziele in Fighter-Größe auf 600 Kilometer steigen. Bis zu 300 Flugzeuge können verfolgt werden.

Die A-100 nutzt als Basis die Iljuschin Il-76MD-90A mit den neuen PS-90A76 Triebwerken von Perm, was zu einer erhöhten Flugzeit führt. Insgesamt sind zwei Versuchsmuster vorgesehen.

Nach einigen Verzögerungen sollen die Lieferungen der A-100 an die russischen Luftstreitkräfte wohl 2020 beginnen.

Bell V-280 Valor (18. 12. 2017)

Die V-280 Valor hob am Montag bei Bell Helicopter in Amarillo (Texas) zum ersten Mal ab.

Details über den Erstflug teilte das Unternehmen nicht mit. Zudem war auf einigen Fotos der Bereich des Rotor-Schwenkmechanismus retuschiert.

Das V-280 Valor Programm von Bell ist Teil der Joint Multi Role Technology Demonstrator (JMR-TD) Initiative der US Army. Diese soll die technologische Basis für das Future Vertical Lift-Programm des Pentagon schaffen. Dabei geht es um einen Nachfolger für die UH-60 Black Hawk und Bell UH-1Y in den 2002er Jahren.

Beim V-280-Programm arbeitet Bell Helicopter mit Lockheed Martin, GE, Moog, IAI, TRU Simulation & Training, Astronics, Eaton, GKN Aerospace, Lord, Meggitt und Spirit AeroSystems zusammen.

Mit der doppelten Geschwindigkeit und Reichweite herkömmlicher Hubschrauber ist der Valor so konzipiert, dass er den Streitkräften eine unübertroffene operative Beweglichkeit bietet. Das Kipprotormuster hat Platz für 14 Soldaten. Als Konkurrent entwickeln Boeing und Sikorsky die SB-1 Defiant mit Koaxialrotoren. Deren Erstflug wurde auf 2018 verschoben.

China Aviation Industry General Aircraft (AVIC) AG600 (24. 12. 2017)

Die AG600 hob am 24. Dezember 2017 in Zhuhai zum Erstflug ab (Foto: China Internet).

Chinas erstes selbstgebautes großes Amphibienflugzeug AG600 ist an Heiligabend in Zhuhai zum Jungfernflug gestartet.

Die AG600 hob um 9:39 Uhr Ortszeits flog vom Jinwan Civil Aviation Airport ab und landete etwa eine Stunde später wieder. Das Staatsfernsehen zeigte Live-Bilder des Flugs. Die Nachrichtenagentur Xinhua sagte, das Flugzeug sei der "Beschützergeist des Meeres, der Inseln und Riffe".

Das von AVIC entwickelte Flugzeug hat einen 39,6 Meter langen Rumpf und 38,8 Meter. Es hat eine maximale Reichweite von 2800 Meilen und ein maximales Startgewicht von 53,5 Tonnen. Angetrieben von vier Turboprop-Triebwerken, kann die AG600 50 Personen bei maritimen Such- und Rettungseinsätzen befördern und 12 Tonnen Wasser innerhalb von 20 Sekunden für Feuerwehreinsätze schöpfen, so chinesische Medien.

Das Flugzeug soll bisher 17 Aufträge von chinesischen Ministerien und Unternehmen erhalten haben.

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