Gemessen am Wert des Flugzeugs ist dieses Teil ein Cent-Artikel – und doch sieht es so aus, als hätte eine banale Regenkappe auf dem Lufteinlauf am 17. November die F-35B der Royal Air Force über dem Mittelmeer zum Absturz gebracht. Die Abdeckung wurde aus dem Wasser gefischt, das 100 Millionen Pfund (119 Millionen Euro) teure Wrack dagegen liegt nun auf dem Meeresgrund – ziemlich intakt zwar vermutlich, aber dafür in mehreren Hundert Metern Tiefe. Kurz nach dem Start vom Deck des Flugzeugträgers Queen Elizabeth war der Stealth Fighter in die Fluten gestürzt. Der Pilot konnte sich rechtzeitig herausschießen. Er wurde rasch geborgen.
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Kleine Abdeckung, große Folgen
Die Royal Air Force hält sich zur Ursache des Unfalls noch bedeckt – und verweist auf aktuell laufende Ermittlungen. Einem Bericht der Zeitung "The Sun" zufolge scheinen die Umstände allerdings klar – und geradezu haarsträubend banal. Demnach sollen Wartungstechniker bei der Vorbereitung des Jets auf den Start vergessen haben, eine Regenabdeckung aus dem Lufteinlauf zu entfernen. Auch der Pilot selbst soll die Kappe beim routinemäßigen Walk-around übersehen haben, bevor er ins Cockpit kletterte. Gerüchten zufolge nutzen Mechaniker die Abdeckungen als Kniepolster wenn sie im Lufteinlauf arbeiten. Möglich also, dass sie dort vergessen wurde – und somit von außen beim späteren Check nicht richtig zu sehen war. Man vermute, "dass die Abedeckung in das Triebwerk der F-35 Lightning gesaugt wurde, als diese über das Flugdeck (...) der HMS Queen Elizabeth raste", heißt es im Bericht der "Sun". Matrosen des Schiffs hätten die rote Abdeckung im Wasser treiben sehen, nachdem der Tarnkappenjet abgestürzt war.
Menschliches Versagen
Ein Insider gab gegenüber der Zeitung zu Protokoll, man habe "fast sofort" gewusst, dass die Abdeckung wohl für den Absturz ursächlich gewesen sei. Der Pilot habe noch versucht, den Start abzubrechen, als er den Leistungsverlust bemerkte. Doch dafür sei es schon zu spät gewesen. So blieb nur die Rettung per Schleudersitz. Der Ausschuss sei so nah erfolgt, dass der Fallschirm des Piloten sich am Schiff verfangen habe, zitiert die "Sun" den Insider weiter. Da offensichtlich menschliches, und nicht etwa technisches Versagen den Unfall hervorgerufen habe, sei der Flugbetrieb an Deck kurz danach wieder weitergegangen. Unter anderem empfing die Besatzung der Queen Elizabeth nur wenige Tage später die ersten F-35B aus Italien.

Bergung läuft an
Unterdessen hat ein Spezialteam unter Leitung der USA damit begonnen, sich auf die Bergung der versunkenen F-35B vorzubereiten. Großbritannien und die NATO fürchten offenbar, dass andernfalls Russland sich des in internationalen Gewässern liegenden Wracks bemächtigen und so Einblick in wichtige Technologien des Kampfjets erhalten könnte. US-Brigadegeneral Simon Doran erklärte dazu an Bord der Queen Elizabeth: "Wir werden es zuerst bekommen, das verspreche ich Ihnen!"