Dieser Entwurf soll die Realisierbarkeit großer UAS (Unmanned Air System) im maritimen Umfeld demonstrieren und als Prüfstand für die Entwicklung und Demonstration von autonomen Fähigkeiten dienen. Dazu gehören Flugsteuerungsgesetze und -algorithmen für große autonome VTOL-Flugzeuge (Vertical Take-Off and Landing).
Der Auftrag für Proteus wurde im Juni 2022 vergeben. Das etwa drei Tonnen schwere, unbemannte Drehflügelflugzeug wird zur Demonstration von Fortschritten in den Bereichen Autonomie, Nutzlastmodularität und Austauschbarkeit eingesetzt, während gleichzeitig modernste neue Drehflügelflugzeugtechnologien einschließlich Konstruktions- und Fertigungstechniken entwickelt werden, heißt es. Die Entwicklung unterstützt die Maritime Aviation Transformation (MATx)-Strategie der Royal Navy, die die Entwicklung der maritimen Luftfahrt bis zum Jahr 2040 vorsieht.
Bei Proteus werden Komponenten aus dem gesamten Hubschrauber-Portfolio von Leonardo verwendet, um die Kosten zu senken und die Entwicklung zu beschleunigen. Leonardo hat auch auf das Wissen und die Erfahrung aus seinen bestehenden UAS-Programmen (Uncrewed Air System) zurückgegriffen.
Leonardo setzt bei der Entwicklung des Proteus fortschrittliche digitale Konstruktions- und Fertigungstechniken ein, darunter einen digitalen Zwilling für die Kunststoffentwicklung, mehr als 40 Komponenten aus fortschrittlichen Verbundwerkstoffen und den Einsatz von KI in der Steuerungssoftware.
Leonardo experimentiert auch mit der Anwendung neuer digitaler Fertigungstechnologien in der Drehflüglerproduktion, einschließlich der additiven Schichtfertigung (3D-Druck) und der Verwendung kostengünstiger, bei niedrigen Temperaturen aushärtender Verbundwerkstoffe, die weniger Fertigungsschritte bei der Herstellung von Teilen erfordern.
Zu den wichtigsten Konstruktionselementen gehört ein modularer Nutzlastbereich. Dieser ist so konzipiert, dass er flexible Einsatzmöglichkeiten bietet, einschließlich der Möglichkeit, Treibstoff gegen Nutzlast zu tauschen. Die Möglichkeit, spezifische Nutzlasten für verschiedene Missionen einzusetzen, soll den Befehlshabern im Einsatz eine breite Palette von Optionen mit einem einzigen Flugzeugtyp bieten.
Bei dem 71 Millionen Euro (60 Mio. £) teuren Projekt arbeitet Leonardo mit DE&S und der Royal Navy zusammen.