Stealth-Kampfjet fliegt ins Museum - als Außenlast unter einem Hubschrauber

Stealth-Kampfflugzeug am Haken
F-35B-Prototyp fliegt ins Museum – unter einer CH-53K

ArtikeldatumVeröffentlicht am 03.09.2025
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Die F-35B mit der Bezeichnung BF-1 hatte Geschichte geschrieben: Als erstes Exemplar der Lightning II führte sie eine Senkrechtlandung durch. Der Prototyp der STOVL-Version (Short Takeoff, Vertical Landing) des Stealth-Jägers führte nun seinen letzten Flug durch – als Außenlast unter einer Sikorsky CH-53K King Stallion des US Marine Corps. Der Flug am 27. August erfolgte vom Erprobungszentrum der US Navy auf der Naval Air Station Patuxent River in Maryland zur Marine Corps Air Station Beaufort in South Carolina. Dort wird der Jet permanent ausgestellt.

Um das Gewicht zu reduzieren, hatten Techniker zuvor das Triebwerk und die Höhenleitwerke demontiert. Der Hubschrauber gehörte zur Heavy Helicopter Squadron (HMH) 461 der Marine Aircraft Group 29 des 2nd Marine Aircraft Wing (MAW). Mit Beauford hat der Lightning-II-Pionier eine passende Heimat gefunden: Dort sind drei mit der F-35B ausgestattete Staffeln der Marines stationiert: die VMFA-224, VMFA-533 und die Ausbildungseinheit VMFAT-501. Die BF-01 wird nun wieder komplettiert und für die Ausstellung vorbereitet.

Rund 14 Jahre im Flugtest

Die BF-01 war am 11. Juni 2008 zu ihrem Jungfernflug gestartet. Die erste Senkrechtlandung absolvierte Testpilot Graham Tomlinson am 18. März 2010 in Patuxent River. Der Flugerprobung an Land folgten Testeinsätze auf dem amphibischen Landungsschiff USS Wasp im August 2013 und auf der USS America im Oktober 2016. Der Jet führte auch Starts von einer Rampe für den Einsatz auf den britischen Flugzeugträgern durch. Im April 2022 endete die aktive Karriere des Prototyps.

Zum dritten Mal am Haken

Der Außenlasttransport war nicht der erste seiner Art mit einer Lightning II: bereits am 13. Dezember 2022 erprobte die Marine die CH-53K in dieser Rolle. Als Übungsobjekt diente die ausgemusterte CF-1. Dabei handelte es sich um die erste Ausführung der Flugzeugträgervariante F-35C. Am 24. April 2024 kam der Jet wieder an den Haken unter einer King Stallion. Der Flug führte von Patuxent River nach Lakehurst, New Jersey. Dort soll die CF-1 zu Versuchen mit künftigen Rettungssystemen dienen. Das Besondere an der Überführung war, dass der Hubschrauber in der Luft von einer KC-130T Hercules betankt wurde.

CH-53K in der Luft mit HU-25 als Außenlast
Port Of Astoria Regional Airport

Missgeschick beim Transport

Die dreimotorige CH-53K gilt aktuell als schwerster Transporthubschrauber der USA und ist für Außenlasten bis zu 16 Tonnen zugelassen. Damit eignet er sich als Umzugshelfer für ausgediente Fluggeräte. Allerdings lief ein Einsatz am 20. August nicht ganz so reibungslos ab. Die Marines sollten eine HU-25 Guardian der US-Küstenwache zum Tillamook Air Museum bringen. Allerdings sorgten die um den Rumpf des Jets angebrachten Schlingen für Schäden in der Strukur, so dass der Einsatz abgebrochen werden musste. Die Befestigung der F-35 erfolgte hingegen mit Ketten an den vorgesehenen Aufnahmepunkten.

Detail Schaden an HU-25 Guardian
Port Of Astoria Regional Airport

Bisher hat Sikorsky 19 Exemplare der CH-53K an das US Marine Corps ausgeliefert. Insgesamt verfügt der Hersteller über Bestellungen für 73 Einheiten. Vor kurzem hat die Montage des ersten Helikopters für den bisher einzigen Exportkunden Israel begonnen.