Der Krieg in der Ukraine zeigt jeden Tag, wie sehr Drohnen die moderne Kampfführung verändert haben. Besonders die Rolle von kleinsten, zuvor nur für Hobby-Anwendungen gedachten Fluggeräten war nicht vorherzusehen. Der Bediener steuert sie über eine Kamera, so als ob er mit an Bord wäre. Daher werden diese Mini-Maschinen auch "First-Person-View"-Drohnen (FPV) genannt. Sie lassen sich schnell und günstig in sehr großen Stückzahlen produzieren. Wie die Angriffe auf russische Bomber-Basen beweisen, können sie große Schäden anrichten.
Auch die USA haben mittlerweile sowohl die Bedrohung als auch die Möglichkeiten dieser neuen Waffe erkannt. "Drohnen sind die größte Innovation auf dem Schlachtfeld und sind in diesem Jahr für einen Großteil der Verluste in der Ukraine verantwortlich", sagte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth am 16. Juli bei der Vorstellung verschiedener unbemannter Flugsysteme im Pentagon. Insgesamt 18 Typen waren zu sehen. "Unsere Gegner produzieren jedes Jahr Millionen von billigen Drohnen", während die USA hier klar im Rückstand seien. Dies soll sich schnell ändern. Bereits am 6. Juni hatte Präsident Donald Trump einen Exekutivbefehl zur "Entfesselung einer Drohnen-Dominanz" gegeben. Damit will er sowohl die Produktion im eigenen Land ankurbeln als auch den Betrieb im US-Luftraum vereinfachen.
Wettkampf mit Drohnen
Doch die beste Drohne taugt nichts, wenn der Bediener ungeübt ist. Daher will das US-Militär auch auf diesem Gebiet aufholen und stampft entsprechende Ausbildungseinrichtungen aus dem Boden. Im August treten die besten "Piloten" erstmals an, sowohl im Luftkampf gegeneinander als auch gegen die modernsten Abwehrsysteme. Das Vorhaben findet im Rahmen der T-REX-Initiative des Pentagons statt (Technology Readiness Experimentation). "Beim nächsten T-REX werden wir eine Top-Gun-Schule ausrichten", erklärte Alex Lovett aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Pentagons. "Wir lassen Blau gegen Rot antreten, ihre Besten gegen unsere beste Verteidigung."
Die Anspielung auf das berühmte Trainingsprogramm der US Navy kommt nicht von ungefähr. Im Vietnam-Krieg hatten die Marineflieger sehr hohe Verluste zu beklagen, und riefen daher im Jahr 1969 auf der NAS Miramar die Navy Fighter Weapons School ins Leben, auch bekannt als Top Gun. Bald darauf verbesserte sich Situation deutlich, die Navy hatte ihren taktischen Rückstand aufgeholt. Dies soll nun in ähnlicher Weise bei den unbemannten Fluggeräten passieren.