Am 14. Januar landete die MC-130J mit der Kennung 22-5994 beim 58th Special Operations Wing auf der Kirtland Air Force Base in New Mexico. Die Spezialvariante mit der Bezeichnung Commando II geht an die 415th Special Operations Squadron "Nightstalkers" und wird der Ausbildung neuer Crew-Mitglieder dienen. Als Callsign für den Überführungsflug wählte die Besatzung "Commando 64", da es sich um die 64. gebaute Maschine dieser Version handelte.
Die letzte Commando II hatte schon Ende letzten Jahres die Werkshallen von Lockheed Martin in Marietta, Georgia, verlassen. Anschließend ging es zur Wright-Patterson AFB in Ohio. Dort stattete die Rapid Development Integration Facility (RDIF) den Turboprop mit der neuesten Spezialausrüstung aus. Darunter befand sich auch ein Interface für ein besonderes Kommunikationssystem (Specialized Automated Mission Suite/Enhanced Situational Awareness, SAMS/ESA) sowie das Cottonmouth genannte System zur satellitengestützten Identifizierung eigener Streitkräfte. Außerdem installierten die Ingenieure Dämpfungsplatten an der Laderampe und verlegten die VHF-Antenne.
Einsatz hinter feindlichen Linien
Die MC-130J ersetzt die bisher genutzten MC-130E und MC-130P. Ihre Aufgaben bleiben gleich: die Infiltration und Extraktion von Spezialkräften über feindlichem Gebiet, deren Versorgung sowie die Betankung von Special-Missions-Fluggeräten in der Luft. Zudem dienen sie der Versorgung von Flugzeugen und Hubschraubern auf provisorischen, vorgelagerten Landeplätzen. Die ursprüngliche Planung sah die Beschaffung von 94 Einheiten vor, von denen 37 zu AC-130J-Gunships umgebaut werden sollten. Das letzte von dann 31 fliegenden Kanonenbooten ging im November 2022 an die USAF. Letztendlich blieben 64 Exemplare der MC-130J.
Kein C-130-Amphibium
Im September 2011 erfolgte die erste Auslieferung der Commando II nach Cannon. Der erste Auslandseinsatz fand im März 2013 in Afghanistan statt. Dabei absolvierte das neue Muster mehr als 400 Einsätze und 2000 Flugstunden. Mit der Commando II endet auch die Produktion aller Sondervarianten der Hercules, da keine weiteren Einheiten bestellt sind. Lockheed Martin baute insgesamt 134 Stück der AC-130J, HC-130J und MC-130J. Die Spezialflugzeuge erhalten derzeit verschiedene Upgrades, die zwischenzeitlich projektierte Amphibienversion bleibt aber auf dem Reißbrett.