Mehr als 200.000 Flugstunden haben die 130 bislang ausgelieferten A400M seit der Indienststellung des Musters im Sommer 2013 gemeinsam gesammelt. Längst hat der einst als "Pannenflieger" verschriene Transporter bewiesen, dass er seinen Kinderkrankheiten weitgehend entwachsen ist und verlässlich seine Pflicht erfüllt.
Neuer Support-Vertrag
Ein umfassender Support seitens der Industrie ist jedoch unerlässlich, um die im Einsatz stehenden A400M dauerhaft fit zu halten. Aus diesem Grund haben Airbus und die europäische Rüstungsbeschaffungsagentur OCCAR einen neuen weltweiten Servicevertrag zur Unterstützung des A400M-Kundenbetriebs ausgehandelt. Dieser ersetzt eine ähnliche Vereinbarung aus dem Jahr 2019 und umfasst laut Hersteller "ein umfassendes Angebot an maßgeschneiderten Dienstleistungen" für die A400M-Flotten sämtlicher Nutzerstaaten. "Diese Dienstleistungen reichen von Bodengeräten über Ersatzteillieferungen bis hin zu technischem Support und bieten Industrie und Betreibern die Flexibilität, neue Bereiche der Zusammenarbeit, Konzepte und Dienstleistungen zu erkunden", fasst Airbus zusammen.
Das Abkommen biete die Vorteile einer vollständig integrierten Suite gemeinsamer Dienste, die gemeinsam genutzte Ressourcen und Anlagen in Kombination mit den Anforderungen bestimmter Länder nutzen. Das soll die Verfügbarkeit der A400M steigern und zugleich Betriebskosten senken.

130 von 178 bestellten A400M sind bereits ausgeliefert. Nächster neuer Betreiber wird Kasachstan, das seine erste von zwei georderten A400M noch 2024 erhalten soll.
Modernisierung für alle A400M
Neben dem als Global-Support-Services-Vertrag GSS3 bezeichneten Kontrakt stellten beide Parteien mit dem sogenannten "Block Upgrade 0" zudem die Weichen für eine Modernisierung der im Dienst stehenden A400M. Dabei handelt es sich um die erste Aufrüstung des Transporters über den Umfang des ursprünglichen Startvertrags hinaus, wie Airbus unterstreicht: "Das Block Upgrade 0 verbessert nicht nur Schlüsselelemente der A400M-Systeme, wie etwa das Flugmanagementsystem, sondern stellt auch sicher, dass die A400M-Flotte die neuesten NATO-Anforderungen vollständig erfüllt." Zu den im Upgrade enthaltenen Funktionen gehören unter anderem eine Erweiterung der taktischen Informationen, ein satellitengestütztes Landesystem sowie Datentransfer via Satellit und WLAN. Ziel sei es, die Leistungsfähigkeit der A400M weiter zu steigern, strategische und taktische Einsatzmöglichkeiten zu erweitern und die Arbeitsbelastung für die Crews zu reduzieren, heißt es bei Airbus.
Block Upgrade 0 ist als End-to-End-Vertrag angelegt, der die Entwicklung, Zertifizierung, Umsetzung und Unterstützung der vereinbarten Verbesserungen im laufenden Betrieb abdeckt. Die erste Phase der Modernisierung habe bereits begonnen, die Entwicklung neuer Systeme werde bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Für die Aufrüstung der Bestandsflotte haben sich Airbus und OCCAR auf einen Zeithorizont "bis zum Ende des Jahrzehnts" geeinigt.