Nächste Phase der Asteroidenabwehr-Mission

Asteroid Impact Mission der ESA
Nächste Phase der Asteroidenabwehr-Mission

Veröffentlicht am 09.11.2016

Die Asteroid Impact Mission (AIM) der europäischen Raumfahrtagentur ESA befindet sich nun in der Definitionsphase. Das teilte das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB System am Dienstag mit. OHB führt das europäische Konsortium, das die geplante Mission nun detailliert definieren wird. Zu dem Konsortium gehöhren QinetiQ Space (Belgien), GMV (Spanien), Antwerpen Space (Belgien), Astronika (Polen), GMV-PL (Polen), Spin.Works (Portugal), GMV-PT (Portugal) und GMV-RO (Rumänien).

Ziel der Mission ist es, den Zwillings-Asteroiden Didymos und vor allem seinen Mond mit dem inoffiziellen Namen Didymoon zu erforschen und zu kartieren. AIM soll zudem zur größeren Asteroid Impact and Deflection Assessment Mission (AIDA) von NASA und ESA beitragen. Dabei soll die NASA-Sonde DART (Double Asteroid Redirection Test) mit einer Geschwindigkeit von etwa 6 Stundenkilometern auf Didymos einschlagen. Die gesammelten Daten des Zusammenstoßes sollen helfen, eine Verteidigungsstrategien für den Fall zu entwickeln, dass ein Asteroid auf Kollisionskurs mit der Erde ist.

Laut OHB ist die größte Herausforderung der Mission der knappe Zeitplan. AIM soll bereits 2020 starten und 2022 bei Didymos ankommen. Deshalb seien Leitung und Navigation ganz entscheidende Teile des Missionskonzepts, so OHB. "Zunächst einmal muss das Raumfahrzeug über eine Distanz von 480 Millionen Kilometern seinen Weg zum Zielasteroiden finden. Die nächste Aufgabe besteht darin, über visuelle Erkennung um Didymos herum zu manövrieren, ohne dabei allzu viel Treibstoff zu verbrauchen", sagt OHB-Projektleiter Marc Scheper.

Ob AIM tatsächlich umgesetzt wird, steht allerdings noch nicht fest. Die Entscheidung wird der Ministerrat der ESA im Dezember treffen.