Die kommerzielle Mondmission "Peregrine Mission One" wird am Donnerstag beendet – allerdings nicht wie ursprünglich geplant mit einer weichen Landung auf dem Mond am 23. Februar, sondern mit der kontrollierten Zerstörung des Raumfahrzeugs: Der Mondlander Peregrine soll am Donnerstag gegen 22 Uhr (MEZ) in die Erdatmosphäre eintreten und über unbewohntem Gebiet im Südpazifik verglühen.
Um das Risiko zu minimieren, dass Teile auf der Erde auftreffen, hat Peregrine ein zweistufiges Manöver durchgeführt, wie Astrobotic am Mittwoch mitteilte. Im ersten Schritt wurden die fünf Haupttriebwerke insgesamt 23 Mal kurz gezündet. Ein normaler Betrieb ist wegen einer Antriebsanomalie nicht mehr möglich. Zweitens nutzte Astrobotic die Kraft des austretenden Treibstoffs, um die Lage des Raumfahrzeugs so anzupassen, dass es in Richtung des Südpazifik manövrierte. Unterstützt wurde Astrobotic bei der Planung der Flugbahn durch die NASA.

Peregrine soll über dem Südpazifik verglühen, geplant ist der Wiedereintritt in dem Bereich der rosaroten Ellipse.
Mondlandung gescheitert, wissenschaftliche Daten empfangen
Der von Astrobotic entwickelte und gebaute Mondlander Peregrine war am 8. Januar von der neuen Vulcan-Trägerrakete von ULA erfolgreich auf eine translunare Flugbahn gebracht worden. Wenige Stunden nach dem Start gab es jedoch Probleme mit dem Raumfahrzeug, zunächst mit der stabilen Ausrichtung der Solarpaneele, was später auf eine Anomalie des Antriebssystems zurückgeführt wurde. Astrobotic geht davon aus, dass ein nicht geschlossenes Ventil zwischen Helium- und Oxidatortank dazu führte, dass letzterer aufplatzte.
Durch das Treibstoffleck wurde eine Landung auf dem Mond unmöglich. Allerdings flog das Raumfahrzeug länger als ursprünglich erwartet und war unter der Kontrolle der Astrobotic-Teams auf der Erde. Peregrine war zeitweise rund 383.000 Kilometer von der Erde entfernt – das entspricht dem Abstand zwischen Erde und Mond. Es gelang zudem, Daten aller neun aktiven Nutzlasten zu empfangen, die für eine Datenübertragung designt sind. Insgesamt fliegen 20 Nutzlasten auf Peregrine mit, darunter fünf der NASA und eine vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Am Freitagabend wollen Astrobotic und die NASA in einer Pressekonferenz weitere Informationen zur Mission mitteilen.