Die europäische Raumfahrtagentur ESA und die Europäische Kommission haben am Dienstag fünf europäische Startdienstleister für die sogenannte "Flight Ticket Initiative" ausgewählt. Neben Isar Aerospace und Rocket Factory Augsburg aus Deutschland kommen Arianespace (Frankreich), PLD Space (Spanien) und Orbex (Großbritannien) zum Zug.
Die fünf Unternehmen können sich künftig für Starts institutioneller Satelliten bewerben. Zudem werden ESA und Europäische Kommission den Start von Missionen kofinanzieren, die neue Technologien und Betriebskonzepte im Orbit demonstrieren und validieren.
Das Ziel des Programms ist es, neue europäische Trägerraketensysteme durch einen offenen Wettbewerb für Startdienstleistungen zwischen 2024 und 2026 zu unterstützen. ESA und die Europäische Kommission dienen dabei als Ankerkunden. Die "Flight Ticket Initiative" wurde Ende Oktober 2023 gestartet, Bewerbungen waren bis zum 20. November möglich.
Interessant ist, dass aktuell keines der ausgewählten Unternehmen über eine einsatzfähige Trägerrakete verfügt. Arianespace wartet auf den Erstflug der Ariane 6 im Sommer und die Rückkehr in den Betrieb der Vega-C gegen Ende 2024. Isar Aerospace plant den Erstflug seines Microlaunchers namens Spectrum im Lauf dieses Jahres vom norwegischen Weltraumbahnhof Andøya Spaceport. Rocket Factory Augsburg plant, seine RFA ONE im Sommer vom SaxaVord Spaceport auf den Shetland-Inseln erstmals zu starten. Orbex wird seinen Microlauncher Prime vermutlich gegen Ende des Jahres vom Sutherland Spaceport in Schottland aus zum ersten Test abheben lassen. PLD Space plant sogar erst für 2025 den Erstflug der MIURA 5 von Kourou aus.