Airbus beteiligt sich an Starlab

Kommerzielle Raumstation
Airbus beteiligt sich an Starlab

Veröffentlicht am 03.08.2023
Airbus beteiligt sich an Starlab
Foto: Voyager Space

Voyager Space und Airbus Defence and Space wollen ein Gemeinschaftsunternehmen zum Bau und Betrieb der kommerziellen Raumstation Starlab gründen. Das kündigten die beiden Unternehmen am Mittwoch an. Es ist der nächste Schritt in der Zusammenarbeit: Im Januar hatte Airbus mitgeteilt, technische Designunterstützung und Expertise für Starlab bereitzustellen.

Voyager erhielt im Dezember 2021 über Nanoracks (Teilunternehmen der Voyager Space Company) von der NASA einen Auftrag im Wert von 160 Millionen US-Dollar zur Entwicklung einer privaten Raumstation im niedrigen Erdorbit. Bislang ermöglicht die ISS internationale Forschung in der Mikrogravitation. Sie wird wahrscheinlich noch bis 2028 von den USA, Russland, Europa, Kanada und Japan betrieben. Als Nachfolge setzt die NASA auf ein Modell, in dem sie und andere Raumfahrtagenturen diese Forschungsmöglichkeiten als Dienstleistung von Unternehmen einkaufen. Auch Blue Origin und Northrop Grumman erhielten NASA-Gelder zur Entwicklung von privaten Raumstationen.

"Die Internationale Raumstation gilt in der Geschichte weithin als die erfolgreichste Plattform für globale Zusammenarbeit, und wir wollen mit Starlab auf diesem Erbe aufbauen. Wir gründen dieses Joint Venture, um die Nachfrage der globalen Raumfahrtagenturen zuverlässig zu bedienen und gleichzeitig neue Möglichkeiten für kommerzielle Nutzer zu eröffnen", so Matthew Kuta, President von Voyager Space.

Standort in Europa geplant

Die Raumstation, die ein Labor, Gemeinschaftsbereiche, Crew-Suiten, einen Roboterarm und ein Energie- und Antriebsmodul umfasst, soll dauerhaft bemannt sein, ursprünglich geplant waren vier Astronauten. Airbus hat im April allerdings Entwürfe für ein Modul vorgestellt, das Platz für bis zu acht Astronauten bietet. Starlab soll frühestens 2028 in einen niedrigen Erdorbit gebracht werden.

Airbus 2023

Im Juni erreichte Starlab mit der erfolgreichen Überprüfung der Systemanforderungen (Systems Requirements Review, SSR) einen wichtigen Meilenstein. Dabei werden die funktionalen, technischen, Leistungs- und Sicherheitsanforderungen der Station evaluiert.

Das Joint Venture von Voyager und Airbus soll von den USA aus geführt werden, Starlab soll aber auch eine europäische Joint-Venture-Tochtergesellschaft bekommen. "Dieses transatlantische Projekt mit Standorten auf beiden Seiten des Ozeans vereint die Interessen von Voyager und Airbus sowie unserer jeweiligen Raumfahrtagenturen. Es ist ein Wegbereiter für eine fortgesetzte europäische und amerikanische Führungsrolle im Weltraum, die die Menschheit voranbringt", so Jean-Marc Nasr, Leiter von Space Systems bei Airbus.