Rückschlag für Vega-C: Anomalie bei Zefiro-40-Testzündung

Rückschlag für Vega-C
Anomalie bei Zefiro-40-Testzündung

Veröffentlicht am 05.07.2023
Anomalie bei Zefiro-40-Testzündung
Foto: ESA/M. Pédoussaut

Ein wichtiger Heißlauftest der Zefiro-40-Feststoffrakete am 28. Juni auf einem Teststand in Sardinien endete als Fehlschlag. Das teilte der Hersteller Avio mit. Das Zefiro 40 ist die zweite Stufe der Vega-C. Damit verzögert sich wahrscheinlich der erste Flug der leichten europäischen Trägerrakete nach einem Absturz im Dezember 2022. Die Vega-C sollte eigentlich noch in diesem Jahr wieder starten.

Der nach dem Absturz eingesetzte Untersuchungsausschuss kam zu dem Ergebnis, dass die Ursache in einer übermäßigen thermomechanischen Erosion der Schubdüsenhalsauskleidung lag. Sie besteht aus kohlenstofffaserverstärktem Kohlenstoff und wurde vom ukrainischen Raumfahrtunternehmen Juschnoje zugeliefert.

Neues Problem aufgetaucht

Der nun durchgeführte Heißlauftest sollte dazu dienen, die Motorleistung mit einem neuen kohlenstofffaserverstärktem Kohlenstoff von ArianeGroup zu qualifizieren. Die Bedingungen seien absichtlich besonders hart gewesen und mit maximalem Motorbetriebsdruck gefahren worden, um eine große Leistungsmarge zu zeigen.

Das neue Material hat sich nach Angaben von Avio nominal und gemäß den Vorhersagen verhalten. Allerdings kam es 40 Sekunden nach der Zündung zu einem Druckverlust des Feststoffmotors. Der Test hätte eigentlich 97 Sekunden dauern sollen. Was den Druckverlust ausgelöst hat, werde in den kommenden Tagen und Wochen von Avio und der europäischen Raumfahrtagentur ESA untersucht.

"Die Planung für die Wiederaufnahme der Flüge der Vega-C wird derzeit evaluiert und wartet auf weitere Analysen und Untersuchungen", so Avio in einer Pressemitteilung.