Die Haupt- und Oberstufe der ersten Ariane 6 sowie deren Mechanik und Elektrik wurde im neuen Montagegebäude in Kourou, Französisch-Guayana, zusammengefügt.
Dieses sogenannte Kernstück wird im nächsten Schritt auf dem mobilen Ariane-6-Portal (Mobile Gantry) positioniert und aufgerichtet. Anschließend kann es mit der neuen Startrampe ELA-4 verbunden werden. Durchgeführt wird das von einem gemeinsamen Team aus Mitarbeitern der europäischen Weltraumagentur ESA, dem Trägerraketenhersteller Arianegroup und der französischen Raumfahrtbehörde CNES.
Die kombinierten Tests von Haupt- und Oberstufe sollen im Sommer beginnen. Es handelt sich dabei um einen simulierten Raketenstart, in dessen Rahmen das Vulcain-2.1-Triebwerk mehrfach gezündet wird. Bei den kombinierten Tests sollen alle Schnittstellen, die Kommunikation zwischen der Ariane 6 und den Bodenanlagen, aber auch die Flugsoftwareprogramme und die Arbeitsschritte bei der Befüllung und Entleerung der Tanks erprobt werden.
Hot Firing Test in Baden-Württemberg
Derzeit laufen in Deutschland die Vorbereitungen auf die zweite wichtige Testreihe vor dem Erstflug der neuen europäischen Trägerrakete: die Oberstufentests am DLR-Standort Lampoldshausen. Ab Mitte Juli wird eine vollständige Oberstufe auf dem neuen Prüfstand P5.2 im Vakuum erprobt. Der ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher hatte vergangene Woche auf der ILA in Berlin gesagt, dass zunächst der sogenannte Hot Firing Test in Deutschland durchgeführt werden soll, bevor die kombinierten Tests in Kourou beginnen.
Wann genau die Nachfolgerin der Ariane 5 zum ersten Mal abhebt, ist noch unklar. Ursprünglich war der Erstflug für Juli 2020 geplant, zuletzt ging man von Ende 2022 aus. Aschbacher hatte auf der ILA bestätigt, dass es weitere Verzögerungen gibt. Die Ariane 6 wird nun erst 2023 zum Jungfernflug abheben.