Dass Airbus die F-WWOW aus ihrem Dornröschenschlaf holt, hatte sich angedeutet: Nach Monaten der Funkstille tauchte die erste je gebaute A380 seit November 2020 immer wieder auf dem Radar einschlägiger Flight Tracking-Apps auf, verschwand nach kurzer Zeit jedoch wieder. Ihren letzten Flug hatte sie davor am 20.September 2019 absolviert, seitdem war das Flugzeug mit der Seriennummer MSN 001 in der Versenkung verschwunden.

Triebwerkstests und Rollversuche
Am 18. Dezember sendete die MSN 001 dann ein noch deutlicheres Lebenszeichen: Erstmals ließ sie in Toulouse wieder die Motoren laufen, ließ sich anschließend gar zu einem kurzen Rolltest animieren. Daran schlossen sich einen Monat später, am 15. Januar, Startabbruchtests bei hoher Geschwindigkeit an – bevor "die Mutter aller A380" drei Tage später tatsächlich wieder in die Luft ging.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogenen Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzbestimmungen.
Airbus unterstützt A380-Betreiber "noch viele Jahre"
Besonders hoch hinaus ging es dabei nicht: Ihr erster Flug nach 16 Monaten Pause führte die MSN 001 während einer Stunde und 41 Minuten Flugzeit in lediglich 16.500 Fuß (rund 5.000 Meter). Dabei blieb der Superjumbo stets in relativer Nähe zum Flughafen Toulouse, wo er schließlich auch wieder wohlbehalten landete. Was genau der Grund für den Testflug war und ob diesem zeitnah weitere folgen, ist unklar. Airbus wollte auf Anfrage der FLUG REVUE keine Einzelheiten verraten. Eine Sprecherin betonte lediglich: "Auch wenn die Produktion der A380 bald eingestellt wird, unterstützt Airbus die A380-Betreiber weiterhin und wird dies auch noch viele Jahre lang tun."

Immer noch ein Testflugzeug
Die F-WWOW war einst der erste von fünf Prototypen, die zusammen die Flugerprobung der A380 bestritten. Sie flog erstmals am 27. April 2005 und war, ebenso wie die Schwestermaschine F-WXXL (MSN 002), von Beginn an mit Trent 970-Turbofans von Rolls-Royce ausgestattet. Die drei anderen Prototypen (MSN 004, 007 und 009) wurden stattdessen von den GP7270-Triebwerken der Engine Alliance befeuert. Während MSN 007 und 009 heute als Linienjets bei Emirates im Dienst stehen, landeten MSN 002 und MSN 004 im Museum. Nur die allererste A380 gehört bis heute zur Airbus-Werksflotte.