Antonov Airlines
An-225 sollte nach Leipzig evakuiert werden

Antonow-Mitarbeiter kontern die Kritik des An-225-Chefpiloten, dass Warnungen der NATO über einen russischen Angriff ignoriert worden seien. Teams hätten am 23. Februar noch unter Hochdruck versucht, die letztlich zerstörte An-225 auf eine Überführung nach Leipzig vorzubereiten.

An-225 sollte nach Leipzig evakuiert werden
Foto: PZ

In der ersten Angriffswelle auf Kiew ging die An-225 in ihrem Shelter in Hostomel in Flammen auf. Hatte Antonov Airlines zu lange mit der Evakuierung von Personal und Flugzeugen gezögert?

Die NATO-Beschaffungsagentur, ein regelmäßiger Charterkunde, habe der Airline am 26. Januar zumindest nahegelegt, "sämtliche unserer Flugzeuge" aus der Ukraine abzuziehen, übte An-225-Pilot Dmytro Antonow gerade über YouTube Kritik am Krisenmanagement der Airline – und löste damit viel Empörung aus.

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"Infolge der feindlichen Handlungen Russlands wurde der Komplex in Hostomel zusammen mit den An-26, An-74 und dem Flaggschiff der Weltluftfahrtflotte, der An-225, zerstört", reagierten Antonow-Mitarbeiter in einem offenen Brief auf die Kritik ihres Kollegen. "Was hast Du unternommen, um diese Situation zu verhindern?"

Die "Mrija" sollte Hostomel verlassen

Der Brief zeichnet ein komplett anderes Bild von den letzten Tagen und Stunden vor dem Angriff bei Antonov Airlines.

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"Am Vorabend des Krieges arbeiteten Mitarbeiter von ATP SE Antonov in einem Notfallmodus", heißt es in dem Schreiben. "In der Nacht des 23. Februar wurde das sechste Triebwerk an die An-225 montiert, so dass die Mirja am Morgen des 24. (Februar) nach Leipzig hätte fliegen können. Die fünfte An-124 hob am 23. Februar um 23:51 Uhr vom Flugplatz Hostomel ab."

Die russische Offensive am Morgen des 24. Februar habe danach "alle weiteren Flugmöglichkeiten versperrt". Bei dem Angriff seien "mehrere Mitarbeiter von Antonov Airlines verletzt und getötet" worden.

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Erscheinungsdatum 05.06.2023