Ein Stück Lufthansa-Jumbo als Schlüsselanhänger

Boeing 747-400 D-ABTE
Ein Stück Lufthansa-Jumbo als Schlüsselanhänger

Zuletzt aktualisiert am 14.12.2021

Hand aufs Herz – und die ökonomische Notwendigkeit mal ausgeklammert: Welchem Luftfahrtfan versetzt es nicht einen Stich, wenn er zusehen muss, wie ein einst so stolzes Flugzeug wie die Boeing 747 ausgeweidet und verschrottet wird? Ein Schicksal, das in den vergangenen Jahren auch zahlreichen 747-400 der Lufthansa widerfuhr. Die Maschine mit der MSN 24966 macht da keine Ausnahme, auch wenn sie nach der Ausmusterung bei der Lufthansa im Jahr 2012 dem Schlachter noch für einige Jahre von der Schippe springen konnte: Im April 1991 als D-ABTE fabrikneu an die Lufthansa geliefert, flog die 747 unter dem Taufnamen "Sachsen-Anhalt" 21 Jahre lang für den Kranich. Dabei sammelte sie auf 13.527 Flügen nicht weniger 106.690 Flugstunden. Rein rechnerisch war die D-ABTE damit mehr als zwölf Jahre am Stück in der Luft.

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Vom Combi-Jumbo zum Aviationtag

Nach ihrer Ausmusterung im August 2012 kam die "Tango-Echo" in die USA, wo sie die Jumbo-Flotte des Cargo-Carriers Kalitta ab 2013 als Ersatzteilspenderin unterstützte. Hierfür erhielt sie eine US-Registrierung, firmierte fortan als N769CK. Doch nichts ist für die Ewigkeit – und im September 2021 schlug unweigerlich die letzte Stunde für die vor über 30 Jahren als seltene Combi-Version vom Band gerollte D-ABTE. Am Oscoda-Wurtsmith Airport im US-Bundesstaat Michigan ging es der 747 an den Kragen. Übrig blieben ein Häufchen Elend – und 15.000 Schlüsselanhänger, so genannte "Aviationtags", für die sich die gleichnamige Firma aus Köln entsprechende Stücke der Außenhaut des Jumbo Jets gesichert hatte.

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Sammlerstück für 747-Fans

Diese 15.000 Aviationtags stehen nun ab heute zum Verkauf. Erhältlich sind sie in drei Farben, weiß, blau und gelb, je nachdem aus welchem Bereich der D-ABTE sie herausgeschnitten wurden. Die Preise für die Sammlerstücke schwanken laut Aviationtag-Website zwischen 29,95 und 44,95 Euro. Jedes für sich ist ein Unikat, wie die Firma verspricht. "Für einen Aviationtag werden Teile der Außenhaut in der hauseigenen Manufaktur in Köln so lange weiter zerlegt und zugeschnitten, bis sie in die typische Aviationtag-Form gestanzt werden können", erklärt Aviationtag. Den letzten Schritt in diesem Upcycling-Prozess bildet eine Lasergravur. "Jedes Stück kann sich in Stärke, Farbe und Struktur von anderen Seriennummern unterscheiden und ist unverwechselbar", so das Unternehmen weiter.