Es ist keine Untertreibung, wenn man sagt: Die "Spirit of Austria" hat österreichische Luftfahrtgeschichte geschrieben. Das jüngste Mitglied der AUA-Langstreckenflotte, immerhin auch schon 14 Jahre alt, war im Corona-Frühjahr 2020 gleich an mehreren historischen Flügen beteiligt. So war es die "Spirit of Austria", die Ende März nonstop von Wien nach Sydney flog, um gestrandete Touristen heimzuholen – und damit den Rekord für den längsten Flug in der Geschichte von Austrian Airlines aufstellte. Bei Rückholaktionen in Neuseeland – auch das eine AUA-Premiere – war die Maschine ebenfalls am Start, flog nach Christchurch und Auckland. Allerdings dieses Mal mit Zwischenstopp in Kuala Lumpur.

Seit Juli nicht mehr in der Luft
Später im Jahr durfte die als OE-LPD registrierte Triple Seven noch einige Male in die Rolle des Packesels schlüpfen. Mehrfach pendelte sie zwischen Wien und China, um Fracht zu transportieren. Anfang Juli folgte dann ein Kurz-Comeback als Linienjet auf dem Flugpaar OS1/OS2 von Wien nach Washington und zurück. Danach war Sense – die "Spirit of Austria" verstaubte fortan an ihrer Homebase Wien-Schwechat. Geflogen ist sie seither nicht mehr.
Kein Abschied für immer
Das änderte sich erst gestern: Als AUA-Flug OS1477 schwang sich die OE-LPD nach über sechs Monaten Pause wieder in die Luft – um wenige Stunden später im spanischen Teruel zu landen. Dort, inmitten hunderter weiterer abgestellter Airliner aus aller Welt, wird die "Spirit of Austria" nun die nächsten zwölf Monate im Dämmerzustand verbringen. Für ein Jahr, so heißt es bei AUA, soll der Großraum-Twin in Teruel verbleiben. Das Klima dort sei einfach besser als in Wien. Ein Abschied für immer soll es nicht sein: "Wir freuen uns darauf, unsere 'Spirit of Austria' nach ihrem Winterschlaf zu reaktivieren", schrieben die Österreicher auf Twitter.