„Bora Bora“ wird geschlachtet
Das traurige Ende einer der einst schönsten A340

Der Airbus A340 war lange Jahre das Flaggschiff von Air Tahiti Nui. Die Airline aus Französisch-Polynesien betrieb einst sechs der wunderschön lackierten Vierstrahler. Jetzt wird der letzte in den USA verschrottet. Doch es gibt einen Trost.

Das traurige Ende einer der einst schönsten A340
Foto: Aviationtag

Dem Airbus A340 hat Air Tahiti Nui viel zu verdanken, ist die Geschichte der Airline aus Französisch-Polynesien doch untrennbar mit Europas erstem Großraum-Vierstrahler verknüpft. 1996 gegründet, wagte sich der Südsee-Carrier im November 1998 zunächst mit einer A340-200 auf die Langstrecke. Später wechselte Air Tahiti Nui auf die größere Variante A340-300, von der sie zwischen Dezember 2001 und Dezember 2002 fünf Exemplare übernahm. Auf Airports in aller Welt stachen die Jets vor allem wegen ihrer farbenprächtigen Lackierung ins Auge – und sorgten überall für wohltuende Abwechslung zum immer mehr um sich greifenden Weiß-Trend.

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Einst willkommener Farbtupfer auf den Airports der Welt, jetzt am Ende des Flugzeuglebens angekommen: Die A340 F-OJTN von Air Tahiti Nui wird in San Bernardino zerlegt.

Dreamliner als A340-Erbe

Doch im Herbst 2019 schlug für die A340 von Air Tahiti Nui unweigerlich die letzte Stunde. Am 25. September 2019 absolvierte die Maschine mit der Kennung F-OSEA und dem Taufnamen "Rangiroa" den letzten Linienflug einer Tahiti Nui-A340. Inzwischen betreibt Air Tahiti Nui als Ersatz eine Flotte von vier Boeing 787-9, die in derselben Lackierung durch die Welt fliegen wie ihre vierstrahligen Vorgängerinnen. "Rangiroa" ist inzwischen verschrottet, ebenso wie drei weitere A340-300, die einst für Air Tahiti Nui unterwegs waren. Die einzige A340-200 F-OITN flog später viele Jahre als YV1004 für Conviasa aus Venezuela, strandete im März 2022 in Teheran und wurde dort ebenfalls zumindest teilweise zerlegt. Eine vierte A340-300 war zeitweise mit maltesischem Kennzeichen als Hybrid-Frachter ("Prachter") für Airhub Airlines unterwegs und parkt inzwischen an Jordaniens Hauptstadtflughafen Amman. Ihr buntes Südsee-Farbkleid hat sie schon vor Jahren gegen ein unscheinbares Weiß getauscht.

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Vom Linienjet zum Schlüsselanhänger

So blieb am Ende nur noch eine A340 übrig, die zwar schon im Dezember 2018 am San Bernardino International Airport in Kalifornien eingelagert wurde, dort aber weiter stolz die Lackierung von Air Tahiti Nui zur Schau trug – wenn der Anstrich über die Jahre doch deutlich an Glanz verlor. Erst jetzt, nach mehr als vier Jahren Standzeit, wartet auch auf die "Bora Bora" genannte Maschine mit dem Kennzeichen F-OJTN unweigerlich der Schneidbrenner. Die Zerlegung des gut 21 Jahre alten Flugzeugs ist in San Bernardino schon im Gange. Es ist das traurige Ende der letzten A340 im Südsee-Farbkleid von Air Tahiti Nui – bei dem es für Fans aber trotz alledem ein schönes Trostpflaster gibt. Denn die Firma Aviationtag hat sich einmal mehr ein Stück Außenhaut des in Verschrottung begriffenen Großraumjets gesichert und zu Schlüsselanhängern aufbereitet. Die in Sammlerkreisen beliebten "Aviatontags" der F-OJTN können ab sofort über die Webseite des Unternehmens bestellt werden. Solange der Vorrat reicht, versteht sich.

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